Rezension

Ein spannendes Abenteuer vor einer ebenso fantastischen Kulisse

Das Internat der bösen Tiere: Die Prüfung - Gina Mayer

Das Internat der bösen Tiere: Die Prüfung
von Gina Mayer

Bewertet mit 5 Sternen

Noël scheint Ärger förmlich anzuziehen. Mittlerweile kann auch seine Adoptivmutter kein Verständnis mehr aufbringen. Der Schulverweis ist unausweichlich, hätte er doch nur auf die Eule gehört, die ihn warnte...Moment Mal, eine Eule? Noël zweifelt schon an seinem Verstand, denn dies ist nicht der einzige Vorfall, bei dem er Stimmen hört und gefährlichen Tieren begegnet. Der jüngste Vorfall, eine etwas unangenehme Begegnung mit einem Hund, führt ihn schließlich zum Hafen. Hier soll seine beschwerliche Reise in ein unglaubliches Abenteuer beginnen.

Ich habe das Buch mit meinem Neffen gelesen. Die Kapiteleinteilungen waren angenehm und nicht zu lang, sodass gut Pausen eingelegt werden konnten. Im Vergleich zu ihm habe ich anfangs ein wenig gebraucht, um reinzukommen. Ich konnte mich mit den Jugendlichen und damit verbundenen Ausdrücken ("Nice") nicht anfreunden. Als das Abenteuer dann mit der Schiffsfahrt begann, war ich schließlich auch vollends von der Geschichte begeistert und gefesselt.

Sieht und erlebt man dann durch Noël die Insel zum ersten Mal, bleibt Faszination nicht aus. Die Idee unterschiedlichste Arten zusammenzubringen, wozu Tier und vereinzeln auch Menschen zählen, setzt ein einmaliges und beeindruckendes Setting. Dazu trägt auch die Aufteilung in fünf Inselteile bei, mit denen unterschiedliche Fähigkeiten verbunden werden und Schüler diesen zugewiesen werden: Jäger, Späher, Hüter, Künstler und Heiler.

Die Charaktere, denen man im Laufe der Geschichte begegnet, sind allesamt bezaubernd (natürlich gibt es auch Ausnahmen - die Gegenspieler). Besonders die Tarantel Poison und die liebevolle Gorilladame und Krankenschwester Liubu hatten es uns beiden angetan. Die Prüfung war ein besonders aufregender Abschnitt, bei welchem man bis zum Schluss mit Noël mitfieberte. Die drei Aufgaben haben zudem zum eigenen Mitraten eingeladen, was zusätzlichen Lesespaß bereitete. Bis zur endgültigen Entscheidung über den Verbleib auf der Insel ist die Aufregung kaum auszuhalten. Durch den Rat werden einige Geheimnisse gelüftet, die auch Noëls Herkunft einschließen. Dies und warum es das Internat der bösen Tiere heißt, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Auch für den Leser gibt das gelüftete Geheimnis nämlich noch nicht alle Antworten preis, wodurch die aufgebaute Spannung aufrechterhalten wird.

Ich hoffe, dass im Folgeband die Jungenfreundschaft nicht durch Katókwe einen Riss erfährt. Das wäre wirklich schade, zumal ein Liebesdreieck nicht immer sein muss, was mein Neffe nur etwas anders zum Ausdruck brachte ;). Für noch mehr Spannung werden wohl die anderen Tiere sorgen, die Noël in der Vergangenheit angegriffen haben und die vermutlich einen größeren Raum einnehmen werden.
Eine klare Leseempfehlung für Groß und Klein!