Rezension

Ein spannendes Buch mit zwei wunderbaren Protagonistinnen

Darkmere Summer - Helen Maslin

Darkmere Summer
von Helen Maslin

Eigene Meinung:
Ich stehe total auf alte Häuser, denn man hat immer irgendwie das Gefühl, dass vorherige Bewohner immer noch irgendwie im Gemäuer stecken. Und alte Schlösser sind für mich der Inbegriff von Schauermärchen.
Dementsprechend gespannt war ich auf Kates Trip nach Darmkmere.

Der Roman beginnt recht sanft und locker und man könnte meinen, dass man hier ein typisches Jugendsommerbuch in den Händen hält. Und doch merken sowohl die Charaktere, als auch der Leser recht schnell, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Etwas Schauriges lauert im Dunkeln und ich hatte mehr als einmal eine Gänsehaut.
Nach und nach werden die roten Fäden verbunden und der Sommer von Kate wird immer unschöner. Darkmeres Gegenwart wird mit der Vergangenheit von Elinor und ihrem Mann St Cloud verknüpft und am Ende hat sich ein großes dunkles Bild voller Schmerz und Geheimnis zusammengesetzt.

Das besondere an Darkmere Summer ist die Erzählweise. Abwechselnd wird aus dem Jetzt und Hier von Kate erzählt und dann folgen immer mal wieder Abschnitte, die von Elinor aus dem Jahr 1825 stammen.
Helen Maslin hat einen spannenden und dennoch sehr leichten Schreibstil. Gekonnt passt sie diesen den beiden Zeitepochen an.
Des Weiteren vergisst sie nie das Gesamtbild und und ich hatte nie das Gefühl, dass eine der beiden Zeitepochen überflüssig wäre. Viele kleine Details kommen sowohl bei Kate, als auch bei Elinor vor.

Die Figuren sind alle sehr unterschiedlich gezeichnet.
Kate ist neu an ihrer Schule und hat eine Außenseiterposition inne. Sie hat wilde Haarfarben und ist ein heimlicher Nerd. Am Anfang verstellt sie sich ziemlich um Anklang zu finden, doch mit der Zeit wird sie offener und selbstbewusster.
Elinor ist still und unscheinbar und ziemlich unzufrieden mit ihrem Leben. Sie kann aber auch durchgreifen und hat ein gutes Herz.
Mit der Zeit wird deutlich, dass die Beiden nicht nur einige Charakterzüge gemein haben. Beide ziehen sich auch zu Söhnen der St. Cloud Familie hingezogen und müssen recht schnell merken, dass bei diesen nicht alles Gold ist was glänzt.

Auf den zweiten Blick spielt die Liebe nur eine untergeordnete Rolle. Es geht vielmehr um das Miteinander, positiv wie negativ.

Das Ende hat für mich genau die richtige Menge an Offenheit. Es kommen alle Fäden zusammen und es macht endgültig klick. Dennoch wird einem nicht alles wortgenau aufgelöst und man muss nicht nochmal selber Gedanken machen.          

Fazit:
Ein spannender, Nackenhaaraufstellender Roman, der absolut gekonnt zwei Geschichten verbindet. Was sich am Anfang so von einander unterscheidet wächst am Ende zusammen und hinterlässt den Leser mit einem befriedigten und leicht mulmigen Gefühlt. Die Damen der beiden Zeitepochen konnte zudem absolut überzeugen und tragen den Roman.