Rezension

Ein spannendes Jugendbuch

Das Rätsel von Ainsley Castle - Holly-Jane Rahlens

Das Rätsel von Ainsley Castle
von Holly-Jane Rahlens

Inhalt: Lizzy ist unzufrieden. Der Grund? Die neue Partnerin ihres Vaters oder wie Lizzy sie nennt: "Stiefmutter". "Stiefmutter" kritisiert ständig Lizzys Verhalten und wegen ihr musste Lizzys umziehen. Sie führt nämlich ein Hotel auf einer schottischen Insel. Zu allem Überflüss plagen Lizzy seit - ja, wann eigentlich? - Erinnerungslücken. Plötzlich erhält sie kryptische E-Mails: Jemand beschreibt haargenau, was Lizzy Sekunden vor Maileingang gemacht und sogar gedacht hat...

Persönliche Meinung: "Das Rätsel von Ainsley Castle" ist ein Jugendbuch von Holly-Jane Rahlens mit Mystery-Elementen. Erzählt wird die Handlung aus der Ich-Perspektive Lizzys. Lizzy strotzt vor Sarkasmus, fühlt sich aber zugleich auch allein und hat viel mitgemacht. Gleichzeitig ist sie - in Bezug auf ihrer gegenwärtige Situation - vielleicht ein kleines Bisschen zu wehleidig und bockig, aber das gehört ja auch irgendwie zur Pubertät, in der sie sich gerade befindet, dazu. Der Roman besitzt durch einige Mystery-Elemente eine schöne Spannungskurve (unerklärliche Erinnerungslücken, Mails mit mysteriösem Inhalt, Doppelgänger-Motiv). Später flacht die Spannungskurve zwar etwas ab, aber das tut ihr insgesamt keinen großen Abbruch. Neben dem Rätsel dreht sich die Handlung auch um Abenteuer, Freundschaft und in einer Nebenhandlung um die erste Liebe. Der Schreibstil ist gerade zu Beginn eher stakkatohaft (kurze Sätze; die Satzstrukturen ähneln sich; die Sätze beginnen recht häufig mit "ich"), wodurch der Einstieg in die Handlung erschwert wird. Nach den ersten 20, 30 Seiten legt sich dies aber und der Schreibstil wird flüssiger und abwechslungsreicher. Interessant ist auch der vergleichsweise überraschende Twist um das titelgebende Rätsel bzw. die Frage nach der Herkunft der Mails. (Ich würde hier wirklich gerne mehr zu schreiben, weil sich da viel analysieren lässt, aber selbst eine grobe Umschreibung würde des Rätsels Lösung schon spoilern). Das Ende ist im Großen und Ganzen stimmig, allerdings etwas zu rasch erzählt, wodurch einzelne Fragen offen bleiben, deren Fäden man zur Abrundung hätte aufgreifen können. Insgesamt ist "Das Rätsel von Ainsley Castle" aber ein spannendes Jugendbuch mit einem schönen Twist, den auch für ältere Leser*innen interessant sein kann.