Rezension

Ein Spannungsroman ohne Spannung

Deadline
von Renée Knight

Bewertet mit 2 Sternen

Diesen einen Tag vor zwanzig Jahren wird Catherine nie vergessen. Was damals geschah, sollte für immer ein Geheimnis bleiben, bis zum Ende ihres Lebens. Doch dann hält sie plötzlich diesen Roman in den Händen, in dem ihre geheime Geschichte bis ins Detail erzählt wird. Bestürzt blättert sie eine Seite nach der anderen um. Wer kann so genau von den damaligen Ereignissen wissen, und was will der mysteriöse Verfasser des Buches von ihr? Als sie die letzte Seite aufschlägt, findet sie die grausame Antwort: Die Geschichte endet mit ihrem gewaltsamen Tod. Catherine gerät in Panik – und das ist genau das, was Stephen Brigstocke gewollt hat. Er kennt Catherine nicht, aber er weiß von ihrem Geheimnis. Und er hat sich geschworen – sie soll büßen für das, was sie getan hat, bis zu ihrem letzten Atemzug …

Meine Meinung: 
Der Klappentext des Buches hat mich definitiv neugierig gemacht. Catherine entdeckt ein Buch, in dem ihr einziges großes Geheimnis im Detail erläutert wird. Wir gehen mit ihr auf die Reise, wie sie sich ihren Ängsten stellt und von Seite zu Seite immer mehr der Wahrheit ins Gesicht schauen muss. Wir erleben aber auch die Sichtweise des Autors, der die Geschichte über Catherine geschrieben hat. 

Ich finde, dass die Idee des Buches wirklich gut und neu ist. Dennoch verspricht das Buch zu viel. Es handelt sich hier um einen psychologischen Spannungsroman, aber es ist eigentlich keine Spannung enthalten. Die Geschichte läuft sehr seicht und plätschernd dahin und ist eher anstrengend zu lesen. Leider wird man mit den Charakteren nicht warm. Ihre Motive werden zwar erläutert und somit wird versucht Gründe für ihre Verhaltensweisen zu nennen, aber für mich wird es dadurch nicht logischer oder nachvollziehbarer. Catherine ist extrem unsympathisch. Man kann absolut nicht verstehen, warum sie sich so von Mann und Kind abschottet, auch das große Geheimnis macht ihr Verhalten nicht erklärbar, sondern nur noch unlogischer. Ich mag nicht zu viel verraten, aber ich finde nicht, dass das was damals passiert ist, erklärt, warum sie sich so von anderen abschottet und gerade ihr Kind so im Stich lässt. Müsste es nicht genau andersherum sein?

Wir erleben dann ja auch noch den Autor der Geschichte, der Catherine indirekt bedroht, ihr Angst macht. Ich kann diesen Autor absolut nicht ernst nehmen. Sein Verhalten, allein sein Aussehen und sein Alter sind für mich absolut NICHT angsteinflößend und ich kann auch nicht verstehen, warum Catherine so eine Angst vor ihm hat  - er ist einfach NULL bedrohlich. Sie könnte ihn wahrscheinlich mit einem kleinen Schubser außer Gefecht setzen. Daher verstehe ich auch überhaupt nicht, warum sie ihn nicht einfach zur Rede stellt, sondern sich weiterhin Angst machen lässt. Mir nimmt das irgendwie den Spannungsfaktor. Die Auflösung dagegen finde ich wieder gut, weil die Grundidee einfach gut ist. Die Umsetzung ist aus den genannten Gründen aber leider nicht gelungen.

Fazit:
Meine Rezi ist eher negativ ausgefallen, da ich keinerlei Bindung zu den Figuren aufbauen konnte. Die "Bedrohung" durch den Autor ist mir zu wenig bedrohlich, die Geschichte nicht spannend genug. Catherines Handlungen sind für mich absolut nicht nachvollziehbar. Die Grundidee und die Auflösung sind durchaus gelungen, aber schlecht umgesetzt. Daher 2 Sterne!