Rezension

Ein spektakuläres Plädoyer für interkulturelle Kommunikation

Englischer Harem - Anthony McCarten

Englischer Harem
von Anthony McCarten

Bewertet mit 5 Sternen

Die verträumte Londonerin Tracy wird aus ihrem Kassiereinnen-Job geschmissen und findet als Kellnerin in einem persisch-vegetarischen Restaurant nicht nur einen neuen Arbeitsplatz, sonder auch einen neuen Platz für sich in dieser komplexen Welt.

McCarten hat auch mit Englischer Harem wieder einen Roman geschaffen, der mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit und einem ausgeprägten Sinn für Humor die Gesellschaft mit ihren aktuellen Problemen porträtiert. Es geht um Engstirningkeit, Xenophobie und Toleranz. Das ganze stellt der Autor auf verschiedenen Ebenen dar, indem er zunächst das gespannte Verhältnis von Tracy zu ihrer Familie beschreibt, nachdem sie ihnen mitteilt, dass sie die dritte Frau eines persischen Einwanderers wird. Anschließend umreißt er die Konflikte mit den englischen Behörden, die oft über ihre festgefahrenen Vorschriften nicht hinausblicken und die individuellen Bedürfnisse, Potentiale und Lebensgeschichten verschiedener Familien einfach übergehen und eben diese Familien damit gefährden. Zuletzt lässt der Autor schonungslos brutal den persischen Gastronom von jungen Männern zusammenschlagen, die betrunken und auf Drogen ihre Chancenlosigkeit in der Gesellschaft auf den erfolgreichen Migranten projezieren.

McCarten schafft es immer wieder innerhalb weniger Seiten mich von einem herzhaften Lachen in tiefste Verzweiflung zu stürzen und mein Weltbild schwanken zu lassen. Seine Bücher rütteln den Leser auf, lassen ihn über die Konflikte nachsinnen und zeigen neue Perspektiven, die wir dringend brauchen!

Für die komplette Rezension siehe auch: https://jenseitsderrealiteat.wordpress.com/2015/09/08/englischer-harem-a...