Rezension

Ein Spiel mit Realität und Fiktion

Die drei Leben der Tomomi Ishikawa - Benjamin Constable

Die drei Leben der Tomomi Ishikawa
von Benjamin Constable

Puh, was für ein verrücktes Buch. Die Leseprobe hatte mir total gut gefallen und mich neugierig gemacht. Als ich das Buch dann weitergelesen habe, hatte ich die ersten 100 Seiten wirklich Mühe dran zu bleiben. Teilweise glich der 1. Teil einem Reiseführer über Paris. Mich persönlich hat das gelangweilt und meinen Lesefluss unterbrochen. Ab dem 2. Teil  wurde es aber wesentlich besser.

Zur Story: Ben und Tomomi (alias Butterfly) sind Freunde und leben in Paris. Eines Tages bekommt Ben einen Abschiedsbrief von Butterfly. Sie hat sich das Leben genommen. Ben ist schockiert und traurig, fragt sich, ob er ihr nicht hätte helfen können. Nach Monaten der Trauer erhält er Post von Butterfly, die "zum Abschied" eine Art Schnitzeljagd für ihn vorbereitet hat. Ben macht sich auf die Suche und findet Notizbücher und Briefe von Butterfly, in denen steht, dass sie zwei Menschen getötet hat. Er ist verstört, glaubt aber nicht recht, was er da liest, das Butterfly mal zu ihm gesagt hat, dass sie ihm immer nur Lügen erzählt. Die Schnitzeljagd führt ihn schließlich weiter nach New York, Butterflys Heimatstadt, wo er scheinbar zufällig auf die Studentin Beatrice trifft, die ihm von da an bei den weiteren "Stationen" zur Seite steht. Die ganze Zeit hat Ben das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt und fragt sich, wie wohl das Ende von Butterflys Schatzsuche bzw. Butterflys Geschichte aussehen wird. Mehr möchte ich nicht zum Buch verraten.

Insgesamt bleibt zu sagen, dass dieser Roman ein grandioses Spiel zwischen Realität und Fiktion ist. Das fängt damit an, dass der Autor Benjamin Constable auch der Protagonist des Buches ist. Auch im Roman ist er ein Autor. Seine Freundin Butterfly sagte mal zu ihm, er solle doch ein Buch über sie schreiben... Nun stellt man sich nicht nur die Frage "Gab es Butterfly wirklich?", sondern auch "Was ist an den Geschichten dran, die Butterfly Ben hinterlassen hat?" Dazu kommt, dass Ben eine imaginäre Katze (Cat) hat, die ihm in schwierigen Situationen zur Seite steht. Diese spricht nicht (natürlich nicht!), sondern ist einfach nur an seiner Seite. Wieder ein grandioses Spiel mit Realität und Fiktion...

Ein wirkliches außergewöhnliches Buch, dass ich jedem empfehlen kann, der Lust hat auf ein bisschen Krimi, ein bisschen Liebe und ein bisschen Fiktion.