Rezension

Ein Sprung auf die Sonnenseite des Lebens

Phoebe - Uwe Krauser

Phoebe
von Uwe Krauser

Bewertet mit 5 Sternen

Phoebe kam als Straßenhund zur Welt und danach mit viel Glück in ein Tierheim. Wenn Leute kamen, um einen Hund zu holen, haben sich die anderen Hunde immer lautstark vorgedrängelt. Die Terrierdame war schon ganz verzweifelt, als sie einen Entschluß fasste. Dem nächsten Menschen, der kam, ist sie quasi in die Arme gesprungen. Was Phoebe nicht wußte, dieser Mensch hatte ihr Foto im Internet gesehen und war extra wegen ihr gekommen. So haben sich zwei gesucht und gefunden.

Nunmehr auf der Sonnenseite des Lebens gelandet, darf sie kurze Zeit später ihre Aufgaben als Hotelhund wahrnehmen. Ein entsprechendes Benehmen wird nach dem Besuch der Hundeschule natürlich vorausgesetzt. Von Phoebe als Erzählerin erfährt man viel über ihr aufregendes Leben im Hotel. Sie hat ihre eigene Sichtweise und macht sich teilweise amüsante Gedanken über die Gewohnheiten der Gäste.

Wenn Herrchen aber mit der Hundeleine die Gassirunde einläutet, darf Phoebe mit ihren Hundekumpels durch die Gegend ziehen. Irgendeinem aus der Hunderunde fällt dann immer ein Blödsinn ein, den man dann gemeinsam in die Tat umsetzt, gelegentliches Lauftraining für die anwesenden Fraulis und Herrlis inklusive.

Gekonnt betrachtet sie die Fähigkeiten und Besonderheiten ihrer Hundefreunde und deren Besitzer. Hundebesitzer werden sich und ihre Lieblinge sicher an der einen oder anderen Stelle wiedererkennen.

Pedro, einen kleinen mexikanischen Hund, kann Phoebe nach einer unangenehmen Begegnung gar nicht leiden. Sie besucht gerade ihren älteren Kumpel Alfons in der Hundepension. Wer kommt da als neuer Pensionsgast durch die Tür spaziert: Pedro. Wie sagt man so schön: Man trifft sich immer zweimal im Leben.

Über eine Eselwanderung habe ich auch schmunzeln müssen, beweist doch hier der Autor, daß er auch über sich selber lachen kann.

Eine Stelle hat mir ganz besonders gefallen. Phoebe bringt das Kunststück fertig, nach ganz sturem Ungehorsam am Ende von allen geknuddelt und geherzt zu werden. Und eine Scheibe Schinken gibt es als i-Tüpfelchen sogar noch obendrauf.

Zum Schluß hin ist Phoebe not amused. Herrchen will einen zweiten Hund ins Haus holen. Sie hat aber gar keine Lust, ihr Königreich zu teilen. Als sie der Hündin das erste Mal begegnet, merkt sie schnell, daß Layla keine Bedrohung darstellt. Ganz im Gegenteil, das arme Geschöpf braucht dringend ihre Hilfe. Wie es mit den beiden weitergeht, hoffe ich in einem zweiten Buch des Autors zu erfahren.

Mein Fazit:

Phoebe ist eine schelmische, aber auch sehr einfühlsame Terrierdame, die das Herz einfach auf dem rechten Fleck hat. Ihre Geschichten haben mich an vielen Stellen herzhaft lachen lassen, an manchen aber auch traurig berührt.

Das Buch macht Mut, Tiere aus dem Tierheim zu holen und ihnen einen Platz auf der Sonnenseite des Lebens zu geben. Und vielleicht sollte man auch einen Blick auf die Tiere wagen, die sich nicht lautstark vordrängeln. Phoebes Beispiel zeigt, was für wundervolle Wegbegleiter man finden kann.