Rezension

Ein Star der Renaissance

Raffael - Das Lächeln der Madonna - Noah Martin

Raffael - Das Lächeln der Madonna
von Noah Martin

Bewertet mit 4 Sternen

Eine empfehlenswerte Lektüre nicht nur, aber vor allem von Fans historischer Schmöker

Italien zu Anfang des 16. Jahrhunderts: Der Maler Raffael Sanzio gilt schon mit 20 Jahren als neuer Stern am Himmel der Renaissance. Von Urbino kommt er über Siena und Florenz schließlich bis nach Rom. Dort malt der junge Künstler für Kardinäle, Könige und sogar den Papst;. Er wird Baumeister des Petersdoms. Doch Raffael hat auch mit Widrigkeiten zu kämpfen und gerät in Machtkämpfe hinein. Er ist mit der Tochter eines mächtigen Mannes verlobt. Sein persönlichstes und zugleich skandalträchtigstes Bild zeigt allerdings eine andere Frau, eine junge Bäckerin, nackt: Margherita Luti.

„Raffael - Das Lächeln der Madonna“ ist der historische Debütroman von Noah Martin.

Meine Meinung:
Der Roman beginnt mit einem Prolog und endet mit einem Epilog. Er besteht außerdem aus 54 Kapiteln mit einer angenehmen Länge, die sich über zwei Teile erstrecken. Die Handlung spielt an unterschiedlichen Orten in Italien und umfasst die Jahre 1494 bis 1520. Einheitliche Orts- und Zeitangaben erleichtern die Orientierung. Auch eine Karte von Italien anno 1500 ist ein sinnvolles Extra. Der Aufbau des Romans funktioniert ganz gut.

Der Schreibstil ist anschaulich und - dank viel wörtlicher Rede - lebhaft. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht natürlich Raffael, der authentisch wirkt. Aber auch eine Vielzahl weiterer Charaktere taucht im Roman auf, die sich nicht so leicht überblicken lässt. Hilfreich ist daher die Übersicht über die Figuren, die historische Personen als solche ausweist.

Die Idee, einen Roman zum 500. Todestag von Raffael zu schreiben, finde ich schön. Ich habe gerne mehr über das Leben und Schaffen des bekannten Malers erfahren. Dem Autor gelingt es, Wissenswertes über die Persönlichkeit und ihr Umfeld auf unterhaltsame Weise zu vermitteln. Das Nachwort klärt darüber auf, welche Teile auf wahren Begebenheiten basieren und welche fiktiven Anteile der Roman enthält. Es dokumentiert die fundierte Recherche des Autors.

Auf mehr als 600 Seiten ist die Geschichte kurzweilig und abwechslungsreich. Nur an wenigen Stellen empfinde ich die Handlung als ein wenig übertrieben und überfrachtet.

Das Cover, das Raffaels Madonna-Gemälde zeigt, passt sehr gut zum Roman. Auch der Titel ist treffend.

Mein Fazit:
„Raffael - Das Lächeln der Madonna“ von Noah Martin ist ein gelungener Roman, der mir schöne Lesestunden beschert hat. Eine empfehlenswerte Lektüre nicht nur, aber vor allem von Fans historischer Schmöker.