Rezension

Ein starker Wille, viel Mut und ein bisschen Glück ...

Die Schwestern vom Ku'damm - Brigitte Riebe

Die Schwestern vom Ku'damm
von Brigitte Riebe

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit „Jahre des Aufbaus“ hat die bekannte Schriftstellerin und Historikerin Brigitte Riebe einen wunderbaren Auftakt zu ihrer Ku’damm Trilogie kreiert. Während sie mir vor allem durch ihre Bücher bekannt ist, die vor hunderten von Jahren spielen, musste ich diesmal gar nicht so weit zurück. Diese fiktive Reise führte mich ins Nachkriegsdeutschland, nach Berlin, um genau zu sein. Der Familie Thalheim ging es damals wie vielen Anderen auch. Die Stadt war zerstört, Hab und Gut größtenteils verloren, sie hatten Hunger und ihnen war kalt. Doch aufgeben gab es nicht, besonders nicht im Wortschatz der ältesten Tochter Rike, die als Hauptprotagonistin das Cover ziert. Sehr bildhaft schildert Frau Riebe das Leben nach dem tragischen Krieg und flechtet wahre Begebenheiten wie z. B. die Vierzonenbildung, die Luftbrücke oder die Berlinale spielerisch in den Alltag der Thalheims mit ein. Die Figuren wirken alle sehr authentisch und müssen einiges an Kummer und Leid verarbeiten aber dürfen sich auch an kleinen und großen Erlebnissen freuen. Ich durfte dieses Buch in einer Leserunde lesen und besonders die Begleitung der Autorin und der rege Austausch zu geschichtlichen Zeitthemen hat mir ausgesprochen gut gefallen. Wieder mal ein Roman, bei dem ich viel Neues lernen durfte und der mich - trotzdem oder gerade deshalb - blendend unterhalten habe. Hierfür meinen herzlichen Dank!