Rezension

Ein steiniger Weg zu sich selbst

Nachtlichter
von Amy Liptrot

Bewertet mit 5 Sternen

Amy Liptrot möchte von ihrer Alkoholsucht loskommen. Nach einem erfolgreichen Entzug kehrt sie zurück auf die Orkney-Inseln, an den Ort ihrer Kindheit. In der Abgeschiedenheit der Inseln findet sie den Weg zu sich selbst. Es ist kein einfacher Weg, denn der Alkohol half ihr, all die Sehnsüchte zu überdecken, die sie nun erneut überfallen, wie es auch der immer wiederkehrende Wunsch nach dem Alkohol ist. Doch sie entdeckt die Natur der Orkney-Inseln und die „Merry Dancers“, die Nordlichter, die zu der Zeit, als sie sich dort aufhält, besonders gut zu sehen sind.

Es ist demzufolge auch keine einfache Geschichte, die Amy Liptrot dem Leser präsentiert, Man merkt ihrer Schreibweise an, dass sie als Journalistin das Schreiben gewohnt ist, und dennoch ist das Buch nicht immer einfach zu lesen. Rückblicke aus der Kindheit der Autorin und aus ihren Jahren in London runden ihre Erzählung ab. Die Stille und Einsamkeit helfen ihr aus der Krise. Sie findet für sich eine besondere Leidenschaft in der Flora und Fauna der Orkneys, z.B. wenn sie Ausschau hält nach den berühmten „Merry Dancers“.

Wer sich auf eine Geschichte einlassen kann, die manchmal so steinig daherkommt wie der Weg der Autorin zu ihrer Abstinenz, eine Geschichte mit viel Bezug zur Natur, wird in diesem Buch eine äußerst schonungslose Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht finden und den Weg, den die Autorin für sich selbst gefunden hat.