Rezension

Ein stiller, atmosphärischer Kriminalroman

Das Küstengrab
von Eric Berg

Bewertet mit 3 Sternen

Mörderische Jugendfreunde

Die Fotografin Lea leidet nach einem schweren Unfall an einer Amnesie, die weite Teile ihrer Vergangenheit im Dunkeln versinken lässt. Um ihrem Erinnerungsvermögen auf die Sprünge zu helfen begibt sie sich in ihre alte Heimat – auf die Ostseeinsel Poel. Dort trifft sie sich mit ihren ehemals besten Freunden und findet sogar eine neue/ alte Liebe. Aber die mörderischen Geheimnisse aus längst vergessenen Tagen bahnen sich unweigerlich einen Weg an die Oberfläche und in einer verlassenen Ruine taucht schließlich ein menschliches Skelett auf …

Fazit: Ein eher stiller, atmosphärisch dichter Kriminalroman verfasst in schönen sprachlichen Bildern mit vielen Details. Das Leben auf der Insel wird vortrefflich in den Vordergrund gerückt und die handelnden Charaktere bilden den Rahmen. Prinzipiell ein gelungenes Buch – allerdings fehlt in weiten Teilen die Spannung, die mich als Krimileser möglichst bald packen sollte. Dieses Buch konnte ich problemlos zur Seite legen, um später weiter zu schmökern – der Funke ist einfach nicht übergesprungen. Auch die Auflösung des Falles und die Häufung der Todesfälle am Ende fand ich übertrieben. Allerdings konnte das Buch mit einem einprägsamen Stil punkten, so dass ich mich geneigt fühle, den Bestseller „Das Nebelhaus“ ebenfalls zu lesen.