Rezension

Ein süßer Start einer neuen Kinderbuchreihe, mit vielen Illustrationen...

Fjelle und Emil - Monstermäßig beste Freunde - Anne Scheller

Fjelle und Emil - Monstermäßig beste Freunde
von Anne Scheller

Fjelle und Emil sind die besten Freunde von ganz Flusenbek. Eigentlich ist bei ihnen alles stinknormal, bis auf eine Kleinigkeit: Fjelle ist ein riesiges, bärenstarkes Monster mit einer Vorliebe für Petersilie, Zimtbrötchen und GROSSE Gefühle. Ist jemand ängstlich, ist Fjelle SUPERängstlich. Ist jemand fröhlich, ist er SUPERfröhlich. Die Flusenbeker sind daran gewöhnt, schließlich hat ja jeder so seine Macken. Doch dann kommt ein neuer Direktor an Fjelles und Emils Grundschule. Und das stellt die Freundschaft auf eine harte Probe.

Inhaltsangabe: 

Fjelle und der 10-jährige Emil besuchen nicht nur gemeinsam die 4a der Flusenbeker Grundschule, sondern sind zudem noch die allerbesten Freunde. Diese Verbindung ist was ganz besonderes, denn Fjelle ist kein Mensch, sondern ein bärenstarkes Monster mit moosgrünem Pelz. Unter der Woche treffen sich die beiden ungleichen Freunde jeden Morgen auf der Brücke, unter der die Fluse leise vor sich hinplätschert. Anschließend gehen sie gemeinsam zur Schule, wo bereits ihre Klassenlehrerin Frau Sänger auf ihre 22 Schüler wartet. Familie Hansen besitzt die beste und beliebteste Bäckerei der ganzen Stadt. Ab und zu bringt der kleine Emil sogar noch frische Zimtbrötchen mit, die er dann mit seinem Freund teilen darf. Kurz vor Schulschluss verkündet Frau Sänger, dass ab morgen ein neuer Direktor die Leitung übernimmt und die Kinder ein Begrüßungslied vortragen dürfen. Alle sind schon sehr auf diesen Tag gespannt, wenn sich Rudolfus Unterberg vorstellt. Doch es soll alles ganz anderes kommen: 
Fjelle, dessen Stimmung von seinem unmittelbaren Umfeld abhängig ist, fällt es oft sehr schwer, seine Gefühle im Zaum zu halten. Wenn Emil zum Beispiel wegen einer schlechten Klassenarbeit traurig ist, dann wird Fjelle ebenfalls supertraurig und kann sich kaum mehr beruhigen. Dasselbe geschieht auch wenn jemand wütend ist. Dies soll schon bald der schlacksige Schuldirektor zu spüren bekommen. Seit dem ersten Tag provoziert dieser immer wieder Fjelle solange, bis das grüne Monster plötzlich die Beherrschung verliert und Teile des Klassenzimmers zerstört. Leider wiederholt sich diese Situation erneut und Fjelle's Mitschüler bekommen Angst vor ihm. Daher fordert Rudolfus Unterberg den sofortigen Ausschluss des Monsters nicht nur vom Unterricht, sondern vom ganzen Ort. 
Muss Fjelle wirklich Flusenbek für immer verlassen und zurück zu den Monsterhöhlen gehen oder wendet sich doch noch alles zum Guten?

Eigene Meinung:

Fjelle und Emil sind monstermäßig beste Freunde, genauso wie es der Buchtitel bereits erwähnt. Nicht nur, dass Fjelle wirklich ein liebenswertes, gutmütiges und freundliches Ungeheuer ist- nein, er ist größer, breiter und viel stärker wie die anderen Einwohner von Flusenbek. Wer also wünscht sich nicht so einen besonderen Freund an seiner Seite?
Schwierig wird es erst, wenn Fjelle die Beherrschung über seiner Gefühle verliert. Denn er greift die Stimmungen seines Umfelds auf und lebt diese in verstärkter Form anschließend aus, was manchmal anstrengend sein kann. Doch was will Anne Scheller mit diesem Kinderbuch dem jungen Leser ab 8 Jahren vermitteln?
Ich denke, dass die Autorin mit der Figur Rudolfus Unterberg auf das Thema Mobbing aufmerksam machen will. Sie führt vor Augen, dass Schikanen bereits im Kindesalter Auswirkungen auf das Erwachsenenleben haben können und diese unterbewusst immer noch präsent sind, wenn man mit den Erinnerungen konfrontiert wird. Ich selbst stellte mir immer wieder während des Lesens die Frage, ob Fjelle es doch noch schafft seine Gefühle zu kontrollieren und komme zu dem Ergebnis, dass jeder trotz Ecken und Kanten akzeptiert werden sollte- und man gemeinsam einen Mittelweg finden muss. Dieser Band ist der erste Teil einer neuen Reihe. Die vielen Schwarz-Weiß-Bilder fand ich allerliebst, denn diese schmeicheln dem Buch inhaltlich und optisch. 
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen