Rezension

Ein super gelungener Auftakt, der Lust auf die Fortsetzung macht

Witch Hunter - Virginia Boecker

Witch Hunter
von Virginia Boecker

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:

Elizabeth Grey ist 16 Jahre alt und Hexenjägerin. Sie hat ein Stigma, das sie gegen Verletzungen schützt und lebt im Königreich Anglia (Ost-England) im Jahre 1558. Doch dann geschieht das unfassbare. Elizabeth wird selbst wegen Hexerei verhaftet und ihr bester Freund Caleb verspricht ihr zwar zu helfen, doch er taucht einfach nicht mehr auf. Ausgerechnet Nicholas, der meist gesuchte Magier im Königreich hilft ihr aus dieser aussichtslosen Situation. Doch warum hat Caleb sie nicht gerettet? Was will Nicholas von ihr? Droht ihr hier neue Gefahr? Und warum jagt der oberste Hexenjäger Blackwell sie so unbarmherzig?

Rezension:

Ich habe das Buch im Rahmen der Bloggeraktion des dtv-Verlages vorab lesen dürfen. Darüber habe ich mich besonders gefreut zumal das Buch seit ich es entdeckt habe ganz oben auf meiner Wunschliste war.

Der Inhalt selbst hat mich auch keineswegs enttäuscht und wurde meinen Erwartungen gerecht. Eine sympatische Hauptprotagonistin, die trotz aller Aussichtslosigkeit stets kämpft und versucht das Beste aus jeder Situation herauszuholen. Sie profitiert davon, dass sie sehr klein und zierlich ist und die meisten Gegner sie nicht ernst nehmen. Genau diesen Vorteil nutzt sie im Kampf aus und beweist dann, dass man als Gegnerin mit ihr rechnen muss.

Für ihren besten Freund Caleb, der 2 Jahre älter ist als sie, empfindet sie ein wenig mehr. Doch er sieht in ihr stets die kleine Schwester und so hat er sie auch während der Ausbildung zum Hexenjäger stets versucht zu schützen und sie zu unterstützen. Caleb selbst bleibt lange Zeit sehr undurchsichtig. Die Frage warum er Elizabeth jahrelang wie eine kleine Schwester liebt um sie dann nicht zu retten, wenn sie auf den Scheiterhaufen soll, wird erst am Ende des Buches geklärt.

Auch Blackwell und Nicholas geben nur langsam Preis, wer sie wirklich sind und was sie wollen. Das Buch lebt von den Geheimnissen der Protagonisten und entwickelt hier einen gelungenen Spannungsbogen. Klar kann man sich als Leser das eine oder andere schon im Vorfeld denken, aber diese leicht vorhersehbaren Wendungen haben dem Lesevergnügen für mich keinen Abbruch getan.

Später gibt es noch eine kleine Liebesgeschichte, die sich jedoch nicht in den Vordergrund drängt, sondern den Hauptteil im Hintergrund ein wenig unterstreicht.

Als weitere Protagonisten tauchen noch John, der Heiler und Fifer auf, die beide magische Fähigkeiten besitzen. Beide mochte ich auf ihre Art sehr gerne. John ist eher zurückhaltend und tut für seine Patienten alles um zu helfen. Dabei verliert er sich selbst ab und zu aus den Augen. Fifer ist eine sehr wilde und rebellische Persönlichkeit, die nur sehr schwer Vertrauen fasst und immer ein wenig auf Krawall aus ist. Aber auch sie ist mir schnell ans Herz gewachsen.

Ein wenig mehr habe ich vom historischen Setting erwartet, das sehr im Hintergrund geblieben ist. Hätte nicht am Anfang gestanden, dass das Buch 1558 spielt, wäre es wohl nicht so ins Gewicht gefallen. Das fand ich ein wenig schade.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und es lässt sich sehr angenehm lesen. Also genau richtig für Jugendbuch-Fans. Sehr schön finde ich auch, dass am Ende kein fieser Cliffhanger wartet. So will ich zwar unbedingt Teil 2 lesen, aber ich hänge nun nicht völlig in der Luft bis der zweite Band erscheint.

Fazit:

Das Buch hat mich trotz der kleineren Kritikpunkte sehr gut unterhalten und gefesselt. Eine außergewöhnliche Handlung und kaum zu glauben, dass dies der erste Roman der Autorin ist. Ich liebe diese Reihe schon jetzt und freue mich darauf mehr aus der Feder der Autorin zu lesen.