Rezension

Ein super schönes und gefühlvolles Debüt, welches mich wirklich gut unterhalten und auch überrascht hat :)

What if we Drown - Sarah Sprinz

What if we Drown
von Sarah Sprinz

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe mich sehr über den Titel "What if we Drown" von Sarah Sprinz gefreut, welcher mir freundlicherweise vom lieben LYX-Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Durch Instagram habe ich schon einiges über die Autorin und ihr erstes Buch erfahren und fieberte dem Erscheinungstermin des Titels wirklich hingegen. Vielen lieben Dank an dieser Stelle noch einmal für das kostenfreie Rezensionsexemplar, selbstverständlich wird meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Form beeinflusst. Es handelt sich hierbei um den Auftakt einer dreiteiligen Reihe, dessen Bände unabhängig voneinander gelesen werden können.

Inhaltlich hat der Leser es hier mit der Hauptfigur Laurie zu tun, die nach dem tragischen Tod ihres großen Bruders nach Kanada zieht, um dort seinen Traum weiter zu leben, indem sie wie er Medizin studiert. An der Uni lernt sie dann Sam kennen, für den sie rasch Gefühle entwickelt. Doch er ist nicht nur ihr künftiger Tutor, sondern auch in die damaligen, schrecklichen Ereignisse verstrickt... somit werden einer möglichen Beziehung zwischen den beiden einige Steine in den Weg gelegt, die für Laurie und auch Sam irgendwann unüberwindbar erscheinen...

Sarah Sprinz schreibt ihren New adult Liebesroman aus der Sichtweise von Laurie in der Ich-Perspektive im Präteritum, wodurch ich rasch mit ihr warm werde und sie schnell kennen lerne. Es ist spannend, was sich damals in ihrer Vergangenheit ereignete und wie sie damit umgeht, vor allem dann, als sich dabei mehr und mehr für sie klärt und ungeahnte Formen annimmt. Ich bin währenddessen hautnah an ihrer Seite dabei und fühle und leide mit ihr mit, denn ihre Gedanken und Gefühle werden wirklich sehr authentisch geschildert, sodass ich nicht nur zu ihrer Person, sondern auch zu ihrer Situation den besten Zugang bekomme. Ich kann mir auch nur zu gut vorstellen, wie schwer es ist, plötzlich einen leblosen Körper zu sezieren, wenn das Herz eigentlich gar nicht für so eine Arbeit schlägt... doch die Tatsache Menschen zu helfen, bedeutet Laurie schließlich genau so viel, wie einst ihrem Bruder und irgendwie steht sie ja in seiner Schuld. Sam macht es ihr da echt leicht und ich schließe ihn sofort in mein Herz. Er ist sehr loyal und liebenswürdig und das, obwohl er ein Geheimnis hütet, ein schreckliches Geheimnis. Doch das Buch lehrt, dass es meist oft leichter für Betroffene ist, in solch ein Geheimnis eingeweiht zu werden und dieses von den Verantwortlichen zugegeben wird, als zu lügen und Dinge konsequent zu verheimlichen. Wohin so etwas führen kann, zeigt "What if we Drown" auf schmerzvolle Weise sehr gut auf...

Die Liebesgeschichte entwickelt sich hier zwar recht zügig, ist aber von einigen Unsicherheiten geprägt, die nicht nur mit der Vergangenheit zu tun haben. Sie ist in meinen Augen sehr authentisch und lässt die Funken fliegen. Die wenigen expliziten Szenen sind sehr gefühlvoll und anregend beschrieben.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, er ist flüssig, umgangssprachlich, zeitgemäß und einfach locker. Er beinhaltet humorvolle, teilweise sogar freche Dialoge, aber auch viele tiefgründige Gespräche und ist insgesamt sehr ausgewogen. Zudem sind die Schauplätze sehr gut visuell vorstellbar und bringen mir den Flair der Westküste Kanadas auch ein wenig näher. Ich finde es außerdem gelungen, dass nur aus der weiblichen Sicht berichtet wird, da ich mich als Frau so sehr in die Protagonistin einfühlen kann. Dennoch hätte mich ab und an auch Sam's Sichtweise interessiert, die die Geschichte bestimmt noch schön ergänzt hätte. 

"What if we Drown" ist ein wunderbarer Reihenauftakt der leisen Töne, der aber auch ernste Themen behandelt und mit Liebe zum Detail geschrieben wurde. Ich vergebe daher eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 volle Sterne *****