Rezension

Ein superspannender und zutiefst beunruhigender Thriller

Die Akte Rosenrot - Astrid Korten

Die Akte Rosenrot
von Astrid Korten

Bewertet mit 5 Sternen

Fünf Jahre ist es her, seit der Profiler Ibsen Bach seine Frau Lara bei einem Unfall verloren hat, während er selber schwer verletzt worden ist. Sei dem plagt sich der einst geniale Analytiker neben körperlichen Gebrechen mit einem fatalen Gedächtnisverlust herum, durch den er zu einer öden Tätigkeit im Innenministerium verdammt worden ist. Allerdings nur so lange, bis ihn sein einstiger Kollege und BKA-Kommissar Andreas Neumann mit zu einem Einsatz nach Moskau nimmt, wo die dortige Kriminalpolizei um Amtshilfe gebeten hat. Denn unweit der russischen Hauptstadt wurde an einem Tatort mit zwei merkwürdig zur Schau gestellten Leichen eine Postkarte mit einer Nachricht an Ibsen Bach und Andreas Neumann entdeckt, die auf eine längst abgeschlossene Berliner Mordserie verweist. Zur gleichen Zeit gerät die in Moskau wohnende Bloggerin Leonela Sorokin in höchste Gefahr, als sie umfassende Recherchen zu einem seit Jahren vermissten Journalisten anstellt und dabei den falschen Leuten auf die Füße tritt.

„Die Akte Rosenrot“ ist ein superspannender Thriller, der auf einer äußerst brisanten Thematik basiert und daher zutiefst beunruhigend und verstörend ist. Denn das, was der Leser gemeinsam mit dem einst brillanten, inzwischen aber an sich selbst zweifelnden Profiler Ibsen Bach erlebt, ist mehr, als nur eine gut in Szene gesetzte Fiktion. 

Astrid Korten ist es in ihrem Thriller gelungen, mit einem gut recherchierten Hintergrundwissen ein Horrorszenario zu inszenieren, das sich nicht weit entfernt von tatsächlich verübten Verbrechen bewegt. Vor allem deshalb fiebert der Leser Seite für Seite mit, fühlt sich gefangen in einem gefährlichen Spiel, während kurze Kapitel, knackige Dialoge und abwechslungsreiche Handlungsstränge das Tempo voranzutreiben verstehen. Ein Pageturner par excellence, der neben einem real erscheinenden Plot, mit dazu passenden Figuren ausgestattet worden ist. Angefangen mit dem innerlich zerrissenen und von Dämonen geplagten Ibsen Bach, der trotz gesundheitlicher Defizite einen enormen Kampfeswillen besitzt, über die Bloggerin Leonela Sorokin, die ihr gut situiertes Leben für einen gefährlichen Kampf gegen Korruption und verbrecherische Machenschaften aufgibt, bis hin zu einem russischen Kommissar, der trotz anfänglicher Zwielichtigkeit, seine letzte Entscheidung nach dem Gewissen fällt.

Fazit:

Zwei grausame Mordserien, faszinierende Figuren und eine Thematik, die das Blut in den Adern gefrieren lässt. „Die Akte Rosenrot“ überzeugt mit einem nah an der Realität angesiedelten und clever erdachten Plot, der sich ungemein spannend präsentiert und mit einem Ende überrascht, das so nicht erahnt werden kann.