Rezension

Ein Thriller der dir den Atem raubt - spannend, temporeich, faszinierend - auch ohne Vorkenntnisse gut zu lesen

Ich bin der Zorn
von Ethan Cross

Ich bin der Zorn von Ethan Cross

Inhalt/Klappentext:

In einer Strafanstalt in Arizona ereignet sich ein blutiger Amoklauf.  Scheinbar wahllos erschießt ein Gefängniswärter mehrere  Menschen. Zu seinem Motiv schweigt er. Das ruft Bundesermittler Marcus Williams auf den Plan. Rasch findet er heraus, dass der Wärter von einem psychopathischen Killer erpresst wurde, der sich selbst Judas nennt. Um die Identität des Judaskillers aufzudecken, tut Marcus sich erneut mit seinem Bruder Francis Ackerman jr. zusammen, dem berüchtigtsten Serienkiller der Gegenwart: Marcus ermittelt außerhalb der Gefängnismauern, Ackerman jr. undercover unter den Häftlingen. Was beide nicht ahnen: Der Judaskiller verfolgt weitaus größere Ziele als nur ein paar Morde!

Meine Meinung:

"Ich bin der Zorn" war für mich das erste Buch das ich von Ethan Cross gelesen habe. Am Anfang hatte ich ein paar Schwierigkeiten die einzelnen Personen auseinanderzuhalten, allerdings gab sich das recht bald.

Der Schreibstil von Ethan Cross hat mir sehr gut gefallen. Es ging rasant und temporeich zur Sache und der Spannungsbogen war von Anfang bis Ende vorhanden. Obwohl ich die vorherigen Bänder der Shepherd Thriller Reihe nicht kannte konnte ich dem Buch gut folgen. Dem Autor ist es gut gelungen Rückblicke zu den anderen Bänden einzufügen so dass ich nie das Gefühl hatte irgendetwas verpasst zu haben. Ich werde mir die vorherigen Bände noch holen, einfach weil ich wissen möchte was in der Vergangenheit passiert ist und weil mich der Charakter um Ackermann jr. dermassen fasziniert hat.

Die einzelnen Charaktere konnten mich überzeugen, sie hatten alle Ecken und Kanten, was sie mir näher brachte. Man spürte das die Bundesermittler ein eingeschweißtes Team waren, das sie schon viel miteinander erlebt haben, aber auch das sie mehr als nur die Arbeit verbindet.

Marcus Williams, mit seinem photographischen Gedächtnis hat mir von Anfang an gefallen. Sein erster Einsatz nach einer längeren Pause, man spürte das er froh war wieder arbeiten zu können aber auch ein schlechtes Gewissen gegenüber seinem Sohn hatte weil er sich nicht so um ihn kümmern konnte wie er wollte. An diesem Fall hatte er richtig zu knabbern, zumal einige knifflige Aufgaben auf ihn warteten und er nie abschätzen konnte was als nächstes kommt.

Auf der anderen Seite Maggie. Kollegin und Freundin von Marcus. Ein sehr eigenwilliger Charakter der immer noch mit der Vergangenheit hadert und manchmal sehr verbissen rüber kommt. Mit der Zeit lernt man sie jedoch näher kennen, sie öffnet sich und man spürt wie sehr sie die Vergangenheit fertig macht, ja regelrecht beherrscht.

Der dritte im Bunde des Ermitterteams, Andrew, war besonnen und ruhig. Er wirkte eher im Hintergrund, zog die Fäden zusammen und war da wenn die Stimmung unter den Kollegen mal wieder am überkochen war.

Tja und am meisten hat mich der Charakter von Ackermann junior, Halbbruder von Marcus Williams fasziniert. Er, ein Verbrecher und Mörder der übelsten Art wurde als verdeckter Ermittler in das Gefängnis geschleust um undercover zu ermitteln. Für mich war es als würde ich zwei verschiedene Männer kennenlernen. Aus den Rückblenden wusste ich das er alles andere wie lieb und nett war, aber in dem Band wurde er mir immer sympathischer und am Schluss mochte ich ihn richtig gut leiden. Seine besondere Fähigkeit war sein Instinkt, er wusste intuitiv wie sein Gegner handeln würde und war ihm daher immer einen Schritt voraus. Ich war die ganze Zeit über gespannt ob er sein Versprechen das er seinem Bruder gegeben hat halten würde und die Art und Weise wie er mit Maggie umging fand ich grandios. Die Schlagabtausche der beiden waren göttlich. Er half Maggie in der ein oder anderen Situation, ohne ihn wäre sie aufgeschmissen gewesen. Man spürte das sie ihn jetzt mit anderen Augen betrachtet, trotz der Vergangenheit in denen er eine große Rolle in ihrem Leben spielte.

Eine besondere Rolle spielte in dem Buch natürlich der Drahtzieher Judas. Ihm auf die Schliche zu kommen war nicht einfach und es gab Wendungen mit denen man so nicht gerechnet hat. Judas hatte alles von langer Hand geplant und die große Frage wer wohl dahinter stecken würde und vor allem warum er so handelte war großes Kino. Gut gefallen haben mir bei ihm auch die Tagebucheinträge die sein Leben mehr oder weniger Revue passieren haben lassen und Einblicke in seine Gedanken gaben ohne zu verraten wer hinter der Person steckt.

Die Handlung selbst hat mir richtig gut gefallen, mein Kopfkino ist heiß gelaufen und der Spannungsbogen zog sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch. Nicht nur der Fall Judas hat mich gefesselt, auch die Geschichte rund um das Ermittungsteam inklusive Ackermann junior.

Das Cover hat mir gut gefallen. Schlicht, bestechend und passend zum Titel aber auch zu den vorherigen Bänden der Thriller-Reihe.

Mein Fazit:

Ein Thriller der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat und den ich kaum noch aus der Hand legen konnte. Für mich ist klar das ich Ackermann jr., aber auch das Ermittlerteam noch näher kennenlernen muss deshalb werde ich die vorherigen Bände auch noch lesen.

"Ich bin der Zorn" bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.