Rezension

Ein Thriller für Leser*innen mit einer großen Hemmschwelle

Leichenwald -

Leichenwald
von Edward Lee

Bewertet mit 3.5 Sternen

Mit dem Thriller „Leichenwald“ durfte ich in einem Buddyread meinen zweiten Thriller aus dem Festa-Verlag lesen. Da ich schon von Bekannten wusste, dass manche Festa-Thriller nicht ohne sind, war ich sehr gespannt was mich erwarten wird.

In diesem Buch begleiten wir Patricia White, die sich in ihre verhasste Heimatstadt begibt, da der Mann ihrer Schwester brutal ermordet worden ist. Doch der Ort gehört nicht zu den friedlichsten Städten in Amerika. Tote Prostituierten, verschwundene Kinder, abgeschlachtete Männer und viele Leichen. Der grausame Ort wird von einer Serie von ungewöhnlichen Morde heimgesucht. Die Bewohner sind in Angst und Schrecken. Was geht wirklich vor sich?

In das Buch bin ich ohne Probleme eingestiegen. Das Erste was mir bei diesem Buch aufgefallen ist, ist, dass das Buch nichts für schwache Nerven ist. Der Autor Edward Lee nimmt kein Blatt vor dem Mund und beschreibt einzelne Szenen detailliert sowie mit viel Brutalität. Zudem kann es für den ein oder anderen an manchen Stellen eklig werden. Außerdem war es auffällig, dass viele Szenen eine recht perverse Note aufweisen. Für mich war es für einen Thriller recht ungewöhnlich. So kann ich mir aber auch hier vorstellen, dass dieses Maß an Perversität für manche Leser*innen zu viel sein kann und dadurch abstoßend sein wird. Dies ist zum Beispiel damit zu begründen, dass fast jede der männlichen Figuren nur eine triebgesteuerte Seite aufweist und dementsprechend auch so handelt.

Alle Figuren sind für mich durch den Autor recht blass gezeichnet worden. Diesmal muss ich aber sagen, dass ich es nicht schlimm fand, da es zum Gesamtbuch einfach gut gepasst hat. Würden hier tiefgründige Charaktere vorliegen, würde das Buch mehr darunter leiden als das es positiv wäre.

Spannungstechnisch zeigt sich dieses Buch von einer mittelmäßigen bis guten Seite. Ich fand, dass es viele Szenen gab, in welchen eine gute Spannung vorlag. Nichtsdestotrotz gab es auf der anderen Seite viele Abschnitte, die lediglich recht langweilig waren. Somit zog sich die Handlung, sodass man diese Szenen auch ausschneiden konnte. Sonst kann ich aber sagen, dass mich die Geschichte interessiert hat, da der Plot im Vergleich zu meinem anderen gelesenen Thriller “anders“ ist – bedingt durch den Ekelfaktor, die gesetzten Schwerpunkte sowie die Plotidee.

Fazit: Ich bewerte dieses Buch mit 3,5 Sternen, da es für mich, wie erwähnt, mal ein anderer Thriller war, welcher für mich einfach abwechslungsreich war. So kann ich aber mir auch vorstellen, dass dieses Buch für viele Menschen einfach nicht das Richtige ist, da es halt ekelig und pervers wird. Wer an solche Bücher gewöhnt ist, sollte dieses Buch lesen. Wer jedoch schlüssige Thriller mit tiefgründigen Figuren bevorzugt, sollte die Finger von diesem Buch lassen.