Rezension

Ein Thriller, wie es ihn selten gibt

Anonym - Ursula Poznanski, Arno Strobel

Anonym
von Ursula Poznanski Arno Strobel

Zum Glück habe ich diesen Roman gelesen und ich muss sagen: Er ist klasse und unglaublich spannend. 
Nachdem ein Mann übel ermodet von der Hamburger Polizei aufgefunden wird und es feststeht, das online über den Tod des Opfers abgestimmt wurde, steht für Daniel Buchholz von der Polizei fest: Ein perfider Verrückter treibt sein Unwesen mit der Bevölkerung. Und als das nicht genug ist, bekommt er eine neue Kollegin an die Seite gestellt, die ihn in dem Fall unterstützen soll, der ungeahnte Ausmaßen einnehmen wird...
Die Idee ist klasse umgesetzt: Das Thema des Darknets ist im Moment so aktuell wie noch nie. Mit diesem Roman schaffen Poznanski und Strobel es, dem Leser aufzuzeigen was für Gefahren in den Tiefen des Netzes lauern können. Man realisiert, was ein einfacher Klick anrichten kann, wenn man sich geschützt von der Kuppel der Anonymität fühlt, wenn man nicht erkannt wird und Macht besitzt. Wenn man weiß, man ist so versteckt, dass nicht einmal der Staat und die Polizei einem etwas anhaben können. Das führt zu widerwärtigem Verhalten und kollektivem Mord, an dem man aber nicht öffentlich schuldig sein will. Ich hoffe stark, dass diese Story niemals wahr wird. 
Trotzalledem ist die Geschichte klasse erzählt. Der Schreibstil und der Perspektivwechsel zwischen den Kapiteln macht das Lesen angenehm und vor allem abwechslunsgreich. Die Protagonisten könnten verschiedener nicht sein und bieten für jede Art von Lesern Identifikationsmöglichkeiten, können den ein oder anderen aber auch leicht in Rage bringen. 
Genau das ist es, was ein Buch auszeichnen muss: Es muss mich aufwühlen und schockieren, es muss mich mit einbeziehen und vor allem muss es mich nachhaltig beeinflussen und zum Nachdenken anregen. Alles erfüllt und nichts auszusetzen!