Rezension

Ein tiefer Fall

Tot im Winkel - Ella Dälken

Tot im Winkel
von Ella Dälken

Bewertet mit 4 Sternen

Kriminalkommissarin Paula Pongs muss mit ihren Kollegen eine Teambildungsmaßnahme absolvieren. Das wäre schon schlimm genug, aber dass ihre recht nervige Mutter Cosma Pongs die Adresse und den Termin rausbekommen hat und sich nun mit ihrer Krimi-Autoren-Gruppe gleichzeitig einmietet, ist zu viel. Denn Cosma hält sich nicht nur für eine begnadete Autorin, sie ist auch von ihren detektivischen Fähigkeiten mehr als überzeugt.
Ausgerechnet der Star-Profiler stürzt am ersten Abend von seinem Balkon und Cosma quasi vor die Füße. Auch wenn Kriminaldirektorin Riedel fest an einen Unfall glaubt, die Autorengruppe lässt sich nichts vormachen und sehr zum Ärger der Kommissarin Pongs mischt ihre Mutter eifrig mit.
Ein einsames Hotel am Niederrhein, ein Sturm und blockierte Zufahrtswege und alle im Hotel, ob Kollegen oder Mitarbeiter scheinen in den Vorfall verstrickt zu sein, das ergibt ein ganz klassisches „Closed Room Mystery“, das zum Miträtseln einlädt.
Die Geschichte ist mit viel Humor und Sinn für Situationskomik aufgebaut und macht von der ersten Seite an richtig Laune. Die Autorin hat einen bunten Reigen von Figuren erschaffen, die alle mit ihren Spleens und Macken dazu beitragen. Vor allem die Mutter-Tochter-Kabbeleien haben mir Spaß gemacht. Ganz wie im klassischen Christie-Krimi hat jeder etwas zu verbergen und macht sich verdächtig und dass Cosma ihrer Tochter meist einen Schritt voraus ist – nicht immer mit ganz legalen Mitteln – erhöht den Spaßfaktor. Besonders gefallen hat mir, dass trotz aller Komik der Schmunzelkrimi nie albern wird. Die Autorin schreibt mit leichter Hand und hat ein Gespür für das richtige Tempo.
 Ein Krimi, der mir viel Spaß gemacht hat.