Rezension

Ein toll durchdachter, spannender Thriller

Die Zelle - Jonas Winner

Die Zelle
von Jonas Winner

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe ein Exemplar vom Autor Jonas Winner bekommen und möchte mich auf diesem Weg noch einmal herzlich bedanken. Ich werde dem Autor weiterhin verfolgen und seinen Büchern treu bleiben.
Herausgeber ist Knaur TB (11. Januar 2016) und hat 336 Seiten.
Kurzinhalt: Sammy ist elf und gerade mit seinen Eltern nach Berlin gezogen. Im Luftschutzbunker der alten Jugendstilvilla, die die Familie im Grunewald bezogen hat, macht er eine verstörende Entdeckung. Ein vollkommen verängstigtes Mädchen, nicht viel älter als er, ist dort unten in einer Zelle eingesperrt, die man mit Gummifolie ausgekleidet hat. Nur durch einen winzigen Schlitz hindurch kann er sie sehen. Am nächsten Tag ist die Zelle leer, das Mädchen verschwunden. Und für Sammy kann es dafür eigentlich nur einen Grund geben: seinen Vater.
Meine Meinung: Es bedarf nur wenigen Seiten und man ist vollkommen in der grausigen Geschichte drin und man weiß bis zum Ende nicht, wer nun der Täter ist. Der Autor legt bewusst ein paar falsche Fährten und lenkt den Leser auf anderes Terrain mit seinen Überlegungen. Das finde ich auch das schöne an den Büchern, man überlegt sich eigene Theorien, wie etwas abgelaufen sein könnte und dann wird man doch wieder auf andere Spuren gelenkt und man verwirft wieder seine Ideen. Das Ende ist in sich schlüssig, wenn doch unerwartet, aber es passt zum ganzen Konzept des Buches. Das Thema des Buches sehr aktuell, aber auch sehr brutal und mitreißend. Sam hat mich auf seine Reise mitgenommen und ich durfte tief in seine Seele und seine Emotionen hinein sehen. Obwohl ich das manchmal nicht einordnen konnte, welches Alter er nun hat, denn manchmal ist er sehr kindlich und manchmal so erwachsen. Ich litt mit ihm und wußte manchmal nicht, war er es nun oder nicht? Was hat er gemacht und was ist Einbildung? Oder doch keine Einbildung und er war es doch?