Rezension

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Ein toller 2. Band!

Vampire Academy - Frostbite - Richelle Mead

Vampire Academy - Frostbite
von Richelle Mead

Bei Trilogien und Buchreihen habe ich immer Angst, dass Band 1 mir super gut gefällt, ich dann aber von Band 2 enttäuscht werde, es gibt ja durchaus einige Beispiele dafür. Frostbite konnte aber mit seinem Vorgänger Vampire Academy mithalten und hat mich genau so positiv überrascht.

Das Buch sammelt Pluspunkte dadurch, dass es einen Prolog gibt, in dem die Geschehnisse des ersten Bandes noch einmal zusammengefasst werden. Ich habe Band 1 vor nicht allzu langer Zeit gelesen (letzte Woche xD), daher habe ich das nicht wirklich gebraucht, aber im Allgemeinen finde ich so etwas sehr gut. Ich vergesse nämlich meistes ziemlich viel, wenn zwischen Band 1 und Band 2 viel Zeit liegt. 

Rose war mir auch hier wieder sehr sympathisch. Seit den Geschehnissen aus Vampire Academy ist gut ein Monat vergangen und dementsprechend hat Rose keine vollkommene Wandlung vollzogen. Sie ist immer noch schlagfertig, impulsiv und manchmal etwas kindisch, was sie von vielen anderen auch gesagt bekommt und was sie sehr stört. Nichtsdestotrotz hat sie aber auch ihre "weisen" Momente, in denen sie vernünftiger ist als alle anderen. Sie trifft manchmal immer noch schlechte Entscheidungen, ist aber nicht zu dickköpfig um sich im Nachhinein auch einzugestehen, dass sie schlecht waren. Sie lernt viel dazu und verschließt sich nicht gegen neue Erkenntnisse. Ich denke, in Frostbite lernt sie viel dazu und ich glaube, das wird man in den noch kommenden Büchern auch merken. 

Vor allem am Ende zeigt sie, dass auch sie erwachsen sein kann. Dass sie selbstlos ist und sich viele Sorgen um andere macht, weiß man ja bereits, aber es erreicht einen neuen Höhepunkt, den ich so nicht vorhergesehen habe. Ich denke, sie wird immer noch ihre "schlechten" Momente haben, in denen sie erst handelt und dann denkt und kindisch ist und vielleicht ein wenig egoistisch, aber im Großen und Ganzen wird sie sich doch zu einer tollen Persönlichkeit entwickeln, der hoffentlich nie ihr Humor verloren geht.

Einen großen Teil zu ihrer Entwicklung trägt auch Roses Mutter Janine bei. In Vampire Academy hört man nur ihren Namen, in Frostbite lernt man sie persönlich kennen. Sie ist anfangs eine sehr undurchdringliche Person, zu der man keine Beziehung aufbauen kann. Aber genau so wie Rose von ihr etwas lernt, so lernt auch ihre Mutter etwas von ihr. Ich hoffe, sie auch in den kommenden Bänden noch öfters zu treffen.

Was mir auch hier wieder nicht so gut gefallen hat ist, dass ich noch nicht wirklich mehr über Dimitri in Erfahrung gebracht habe. Ich kann verstehen, warum Rose sich von ihm angezogen fühlt und auch seine Gefühle kann ich verstehen und glaube ihm auch. Aber er ist immer noch ein bisschen zu "glatt" für mich. Ich weiß, auch er hat seine Schattenseiten und seine guten Seiten und ja er kann auch lachen, aber das zeigt er einfach nicht. Ich finde ihn und Rose toll zusammen, weil sie so viel voneinander lernen können und sich so geben können wie sie sind aber ich fiebere dennoch nicht jedes Mal mit angehaltenem Atem mit, wenn die beiden sich treffen. Das Augenmerk der Geschichte liegt auch eher woanders und das ist gut so.

Zudem kommt aber, dass Rose ein bisschen in ein Liebeschaos gerät. Eigentlich will sie  Dimitri, aber er hat ihr ja gesagt, dass eine Beziehung der beiden einfach nicht möglich ist. Rose beschließt deshalb, Mason, der sie regelrecht vergöttert, eine Chance zu geben. Anfangs fand ich das nicht so gut, weil das für mich wie ausnutzen klang, aber ich kann Rose dennoch verstehen. Es ist ja auch nicht so, als würde sie ihm die ewige Liebe schwören und ihn damit gefügig machen. Sie flirtet mit ihm, küsst ihn... ist aber dann auch dazu bereit sich ihre wahren Gefühle einzugestehen und ehrlich zu sein. Normalerweise nerven mich solche Beziehungskisten, aber in Frostbite sind sie mir nicht so negativ aufgefallen. Aus Band 1 weiß man ja, wieso Rose so ein "alles oder nichts"-Typ ist und dementsprechend kann man ihr Handeln nachvollziehen. 

Dann taucht auch noch ein neuer Charakter auf, den ich anfangs total dämlich fand, wo ich mich am Ende aber gezwungen sah, meine Meinung noch mal zu überdenken. Ich rede von Adrian, einem echt verzogenem Moroi-Gör :D. Er ist mit jetzt nicht unbedingt sympathisch, aber das Ende von Frostbite hat mich doch sehr neugierig gemacht und ich bin gespannt, was man noch mit ihm erleben wird. Ich denke, wenn Rose ihn unter ihre Fuchtel wird, wird er etwas entspannter und vielleicht nicht mehr ganz so... piekfein :D.

In Frostbite taucht ebenso wie in Vampire Academy wieder eine Bedrohung auf, die aber dieses Mal weitaus gefährlicher und auch weitreichender ist. Sie ist immer präsent, auch wenn jetzt nicht auf jeder einzelnen Seite atemlose Spannung herrscht. Ich habe jedenfalls mitgerätselt und mitgebangt und konnte kaum mit dem Lesen aufhören. Ich muss aber gestehen, mit dem was am Ende passiert, hätte ich nicht gerechnet. Richelle Mead ist nämlich so mutig und lässt jemanden sterben. Für mich, die ich nah am Wasser gebaut bin ist so was ganz ganz ganz schlecht! :'( Ich bin mal gespannt, wie sich das noch auswirken wird. Ich glaube auch, dass die oben genannte Bedrohung auch noch eine weitere Rolle spielen wird... Ich würde gerne mehr über die Hintergründe erfahren. Der Bösewicht hat ja einiges preisgegeben, aber ich denke, da steckt noch mehr dahinter. Oh weh, Vampire Academy hat leichtes Suchtpotential :D! Die ersten beiden Bände hatten zwar keine gemeinen Cliffhanger, dennoch will ich unbedingt weiterlesen...Schlimm!

FAZIT                                                                                                                                       

Frostbite konnte mit seinem Vorgänger Vampire Academy mithalten, wenn es mir nicht sogar einen Ticken besser gefallen hat. Rose ist eine tolle Protagonistin, deren Entwicklung man miterlebt und die man auch nachvollziehen kann. Ich mag sie total gerne. Auch die anderen Charaktere waren wieder toll und konnten mich überraschen, vor allem Roses Mutter. Es war mal wieder sehr spannend, aber auch um einiges emotionaler, was mir einerseits sehr gut gefallen hat, mich andererseit aber auch sehr gefordert hat. Ich freue mich schon sehr auf Band 3!

Frostbite bekommt sehr gute Pancakes von mir, mit einer starken Tendenz zu 5 :)