Rezension

Ein toller Auftakt!

Kyria & Reb - Bis ans Ende der Welt - Andrea Schacht

Kyria & Reb - Bis ans Ende der Welt
von Andrea Schacht

Bewertet mit 4.5 Sternen

Klappentext:

Im Jahr 2125 hat sich Europa in eine Welt der kompletten Überwachung verwandelt. In diesem perfekt gesteuerten System – New Europe- wächst Kyria behütet auf. Bis sie an ihrem 17. Geburtstag erfährt, dass sie an einer tödlichen Krankheit leidet. Jetzt zählt nur noch ein Gedanke: Flucht. In der wenigen Zeit, die ihr bleibt, will sie endlich frei sein! An einem Ort, der dem Zugriff des Systems entzogen ist. Mit ihr auf den Weg macht sich Reb, der vor nichts und niemandem Angst hat. Doch schon bald sind den beiden die Verfolger auf der Spur. Und das ist nicht die einzige Gefahr: Alle, die sich der Macht von New Europe entziehen, drohen furchtbaren Seuchen zum Opfer zu fallen …

Meine Meinung:

“Bis ans Ende der Welt” ist der spannende Auftakt der Dilogie rund um die Protagonisten Kyria und Reb.

Wir bekommen die Geschichte aus der Sicht von Kyria erzählt. Da sie in eine vollkommen neue Welt eintauchen muss, ist die Wahl der Perspektive auf jeden Fall angebracht. Dinge, die für andere vollkommen alltäglich und modern sind, sind für sie Relikte aus längst vergangenen Zeiten. Auch mit ihren Gefühlen hält sie sich zunächst sehr bedeckt, weswegen ein direkter Einblick durch die Erzählweise oft positiv für den Leser ist.

Obwohl wir uns über 100 Jahre in der Zukunft befinden, war die vorherrschende Technologie für mich gar nicht so weit entwickelt, wie sie oft dargestellt wird. Einige technische Fortschritte bzw. Verbesserungen im Vergleich zu heute gibt es, aber diese sind nicht so abgehoben, dass man sie sich als Leser nicht mehr vorstellen kann. Ich habe das als sehr angenehm empfunden, weil ich manchmal Schwierigkeiten habe, mir abstrakte Maschinen und dergleichen vorzustellen.

Man kommt sehr gut in die Geschichte hinein und wird direkt gepackt, denn von Langeweile kann man am Anfang wirklich nicht sprechen. Die Flucht wird sehr dynamisch dargestellt, was zum Weiterlesen verleitet. Nach der Hälfte erleidet die Spannungskurve allerdings einen kleinen Einbruch bzw. manche Handlungen gingen für mich einfach zu glatt über die Bühne, deswegen hier mein einziger Minikritikpunkt. Aber gerade das Ende ist dann wieder sehr packend und der Schluss ein einziger gemeiner Cliffhanger. Man braucht Band zwei einfach sofort.

Die Charaktere von Kyria und Reb haben mir sehr gut gefallen. Besonders wenn die beiden aufeinander getroffen sind, hat die Atmosphäre sofort geknistert, obwohl sie eigentlich wie Feuer und Eis sind. Sie können nicht miteinander, aber auch nicht ohneeinander. Keine der typischen Lovestorys und somit etwas Besonderes. Wie schon erwähnt, macht Kyria eine große Wandlung durch. Vom behüteten Mädchen aus der oberen Gesellschaft, muss sie lernen, sich mit wenig zufrieden zu geben. Dabei verliert sie aber zu keinem Zeitpunkt ihr Wesen und bleibt sie selbst. Reb hat mich durch seine wilde und störrische Art überzeugen können und beweist (gerade zum Schluss hin), dass doch mehr in ihm steckt, als man zu Beginn vermutet hat.

Für mich auf jeden Fall eine sehr gute Jugend-Dystopie, die ich uneingeschränkt empfehlen kann. Ich persönlich freue mich schon sehr auf den zweiten Band, denn natürlich will man wissen, was das Schicksal für Kyria und Reb noch parat hält.

Bewertung: 4,5 / 5 Sterne