Rezension

Ein toller Einblick in die Wikingerzeit

Das weiße Gold des Nordens - Axel S. Meyer

Das weiße Gold des Nordens
von Axel S. Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Im dritten Roman über die Wikingerzeit von Axel S. Meyer strebt König Graufell immer mehr nach Macht. Unterstützt wird er von Poppo, einem Bischof, der mit Gewalt die Menschen von ihrem alten Götterglauben zum Christentum führen möchte. Doch ausgerechnet Hakon, Graufells Feind bietet ihm die Stirn und stiehlt ihm das ,,weiße Gold des Nordens``. Eine schwierige Auseinandersetzung beginnt...
Meyer ist es gelungen, mit diesem historischen Roman die alte Wikingerzeit wieder lebendig werden zu lassen.
Obwohl ich die ersten beiden Bände nicht gelesen habe, hatte ich kaum Probleme mich in die Handlung hinein zu finden.
Mir hat besonders gefallen, dass immer wieder die Perspektive gewechselt wird und man so das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann. So kommen neben Hakon, Poppo und König Graufell auch Nebencharaktere wie eine Seherin zu Wort.
Die Figuren sind gut konstruiert und glaubwürdig in ihrem Auftreten, auch wenn es nicht immer dem entsprach, was ich z.B von einem großen Krieger erwartet hätte. Schön fand ich auch, dass auch Frauen ihren Platz in der Handlung haben und zu Wort kommen.
Meyer schreibt flüssig, baut Spannung auf und verschwiegt auch blutige Details von Folterungen und Kämpfen nicht. Einige seiner Schilderungen, wie die ,,Reise`` der Seherin zu den alten germanischen Göttern war mir allerdings zu ausschweifend beschrieben.
Das Erzähltempo ist genau richtig und der Autor versteht es, genau dann innezuhalten, wenn etwas genauer beschrieben werden muss.
Insgesamt ist ,, Das weiße Gold des Nordens" ein spannender und auch sehr interessanter Roman, der einen guten Einblick in das Leben der Wikinger um 965 gibt.