Rezension

Ein toller Frankreich-Krimi mit Urlaubs-Flair

Brennender Midi - Cay Rademacher

Brennender Midi
von Cay Rademacher

Bewertet mit 4 Sternen

Der 3. Teil der Krimi-Reihe um Capitaine Blanc

Ich bin eher durch Zufall zu diesem Titel gekommen, denn ich wollte unbedingt mal wieder ein Buch aus Papier lesen und nicht nur immer im Reader. Und da stand es bei uns im Aufenthaltsraum im Regal und wollte unbedingt gelesen werden. Na dann...

Im Örtchen Lançon stürzt ein Propellerflugzeug über einem Olivenhain ab, der Pilot der Maschine ist tot. Capitaine Blanc und seine Kollegen sehen sich mit vielen Ungereimtheiten konfrontiert: Der Tote war beim Militär und dort als hervorragender Flieger bekannt. Mehrere Zeugen wollen den Absturz beobachtet haben, doch ihre Aussagen passen nicht zusammen. Handelt es sich vielleicht gar nicht um einen tragischen Unfall? Der Capitaine beginnt mit den Ermittlungen, die schon bald Beunruhigendes zutage fördern. Offenbar ist der Tote noch für einen anderen, geheimnisvollen Auftraggeber geflogen. Und seine Kameraden sind seltsamerweise überhaupt nicht erschüttert angesichts des Unfalls ... Und dann stirbt noch jemand im Olivenhain ...

Es war mein erster Krimi von Cay Rademacher, aber bestimmt nicht der Letzte. Ich war begeistert.

Er hat es sehr gut hinbekommen, auch "Späteinsteiger" wie mich abzuholen, denn ich konnte ohne Probleme die Verbindungen der einzelnen Charaktere entschlüsseln, auch ohne die ersten beiden Teile gelesen zu haben, das fand ich sehr erfrischend.

Darüber hinaus gefiel mir die Mischung aus der sehr spannenden Krimi-Geschichte und den witzigen Dialogen unter den wirklich schlagfertigen Kollegen. Da wäre man manchmal gern dabei gewesen. Auch dann, wenn Roger abends heimfährt zu seinem hübschen Häuschen. Dort könnte man gut bei einem Gläschen Wein den Tag ausklingen lassen.

Beinahe irritierend empfand ich die Aktualität des Buches, da sowohl die Anschläge auf Charlie Hebdo als auch der Absturz der German Wings-Maschine Erwähnung finden und diese realen Ereignisse noch so nah und wahr in meinem eigenen Bewusstsein sind. Da verschwammen zwischendurch ein wenig die Grenzen zwischen meiner Welt und der von Roger Blanc.

Kurzum: Ich bin bei diesem Krimi so richtig auf meine Kosten gekommen und habe auch noch etwas über Oliven gelernt! :-)