Rezension

Ein toller Start in die Fantasy-Reihe

Das Schicksal im Schmiedefeuer: Feuerauge -

Das Schicksal im Schmiedefeuer: Feuerauge
von Jamie Enderlein

Bewertet mit 4 Sternen

Die achtundzwanzig-jährige Jalradeema besitzt etwas, was in ihrem Volk seit vielen Jahren verboten ist – Magie. Ihr ganzes Leben lang, versucht sie schon, niemanden nah an sich heranzulassen, aus Angst davor, irgendwann die Beherrschung zu verlieren. Das Feuer lodert in ihrem Inneren dicht unter der Oberfläche und Wut oder Angst genügen, um es hervorbrechen zu lassen.
Als sie auf einem Markt einen verbotenen Edelstein bei einem Händler entdeckt, reagiert plötzlich ihre Magie darauf. Sie muss ihn unter allen Umständen bekommen und obwohl sie weiß, dass der Besitz von Edelsteinen bei ihrem Volk unter Strafe verboten ist, kann sie nicht widerstehen.
Doch dann bricht ihre Magie eines Tages aus und sie findet sich ausgepeitscht von den Dorfbewohnern und verstoßen von der Familie, auf dem Götterfelsen wieder.

Shándala, der König der Schneealben ist währenddessen auf der Suche nach einem seltenen Metall. Laut einer Weissagung kann sein Volk daraus Waffen herstellen, um im Kampf gegen übermächtige Feinde eine Chance zu haben. Doch das Metall kann nur mit einer speziellen magischen Feuermagie geschmiedet werden.
Als Shándala eines Tages in einer Vision die Frau sieht, die diese Feuermagie beherrscht und in der Lage ist, ihnen zu helfen, macht sich der Thronfolger auf die Suche nach ihr.

„Das Schicksal im Schmiedefeuer - Feuerauge“ ist der Auftakt einer Trilogie.
Ich bin auf Instagram auf das Buch aufmerksam geworden. Ich liebe Fantasy und der Klappentext hat mich sofort neugierig auf die Geschichte gemacht.
Das Cover ist sehr farbenfroh gestaltet und ein richtiger Blickfang. In der Mitte befindet sich das „Feuerauge“, dass die Magie von Jalradeema spiegelt.
Auf den ersten Seiten gibt es wunderschöne Illustrationen, auf denen wir das Worldbilding etwas kennenlernen.

Das Debüt von Jamie Enderlein ist wirklich gelungen und man wird von der lebhaften Erzählweise der Autorin schnell gefangen genommen. Der Schreibstil ist sehr angenehm, unglaublich leicht und eigentlich auch sehr flüssig zu lesen.
Eigentlich bedeutet hier, dass ich normalerweise nur so durch die Seiten geflogen wäre, wenn die vielen komplizierten Namen der Protagonisten es mir nicht so schwer gemacht hätten. Sie störten meinen Lesefluss schon sehr.
Aber das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt bei diesem Debüt.

Wir verfolgen die Geschichte, unterbrochen von 4 Zwischenspielen, aus unterschiedlichen Perspektiven. Durch den Wechsel der Sichtweisen und der Schauplätze entsteht eine tolle Dynamik und wir bekommen von mehreren Seiten Einblicke in diese magische Welt von Silánduril.
Die Autorin bringt durch ihre bildhafte und detaillierte Beschreibung das Worldbilding regelrecht zum Erblühen.
Die vielen unterschiedlichen Protagonisten, die alles andere als stereotypisch sind, lernen wir nach und nach immer besser kennen.
Besonders gut hat mir die Hauptprotagonistin Jalradeema gefallen. Sie ist eine starke und sehr mutige junge Frau.
Es machte Spaß, ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte zu beobachten. Doch auch alle anderen Figuren sind sehr individuell und facettenreich gestaltet. Es gibt viele sehr unterschiedliche Völker. Zum Beispiel die Sanuekh, die vom Urgeschlecht und somit weder Mann noch Frau sind. Sie sind alle mit viel Liebe zum Detail beschrieben und fügen sich wunderbar in die Handlung ein.
Eine latente Spannung sorgte dafür, dass keine Langeweile aufkommt.

Mir hat der erste Teil der Reihe sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung. Für „Das Schicksal im Schmiedefeuer –Feuerauge“ gibt es von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.