Rezension

ein toller Start in eine monsterhafte Reihe

Darkmouth -Der Legendenjäger
von Shane Hegarty

Inhalt:
Darkmouth ist ein Ort, von dem man lieber fortbleibt. Denn in Darkmouth werden die alten Legenden wieder lebendig. Es ist der letzte Ort auf der Welt, in dem noch die Monster aus den alten Mythen auftauchen: Minotauren, Basilisken oder Mantikore - in Darkmouth werden sie lebendig.
Die alten Legendenjäger haben hier tatsächlich noch etwas zu tun. Allen voran Finns Vater, der aktuelle Legendenjäger, der Finn gerade ausbildet und in die Familientraditionen einführt.
Doch Finn ist nicht gerade begeistert über den Job. In der Schule wird er blöd angemacht und dazu kommt, dass seine bisherigen drei Einsätze alle damit endeten, dass Finns Vater eingreifen musste.
Nun steht er auch noch unter Druck - denn sein Vater wird ihm in knapp 11 Monaten die Verantwortung für Darkmouth übergeben.
Finns einziger Lichtblick ist die Neue in der Stadt, Emmie, die sich für die Legenden und all das Mysteriöse in Darkmouth interessiert – sich für ihn interessiert.
Die Warnung der kleinen Legende, die Finn einfangen sollte, geht ihm dennoch nicht aus dem Kopf.
 
Meinung:
Das bestechende Cover schrie nahezu "Lies mich!" und so musste ich dem Ruf der Monster folgen.
 
Der Einstieg gelang locker leicht, ich wurde mit dem Städtchen Darkmouth und dessen tragischem Schicksal bekanntgemacht: Darkmouth ist der letzte Ort auf der Welt, an dem die Legendenjäger noch einen Job haben - weil noch Legenden auftauchen. Darkmouth besitzt noch eine Verbindung zur verseuchten Seite, dem Ursprung der Legenden. Die Bewohner munkeln, es läge an den Legendenjägern, die jederzeit ihr Leben für die Stadt geben würden, indem sie Jagd auf die einfallenden Legenden machten und ohne Job dastünden, würden die Legenden verschwinden. So fristet Finn, der Sohn des örtlichen Legendenjägers ein eher ungeliebtes Leben - insbesondere in der Schule.
Bis Emmie auftaucht, die sich für niemanden außer ihn interessiert: Den jungen Legendenjäger, der noch keine Legende gefangen hat.

Der junge Finn war mir auf Anhieb sympathisch. Er hat kein leichtes Leben, so im Schatten seines Vaters, dem berühmten (und letzten aktiven) Legendenjäger. Der Unmut der Menschen in Darkmouth ist groß und er wird nicht gerade gut in die Gemeinschaft integriert. Leider ist Finn auch alles andere als erfolgreich, was mir im Laufe des Buches schon fast zu viel war. Irgendwann hätte er ja rein aus Zufall/Wahrscheinlichkeit treffen/erreichen müssen, was er möchte, aber nein…

Natürlich macht sowas nicht gerade einen guten Eindruck auf ein Mädchen. Ein Mädchen, das sich für all die Legenden und den Job des Jägers interessiert und mehr zu wissen scheint, als Finn wirklich erzählt hat. Mir hat es Spaß gemacht, zu verfolgen, was dahintersteckt.

Noch interessanter war aber der Perspektivenwechsel zur „verseuchten Seite“ und den dortigen Bewohnern, die auf neue Missionen geschickt wurden. Sie gaben mir Einblicke in das Warum und ich wurde immer neugieriger. Durch die personale Erzählweise aus all diesen Blickwinkeln und die zusätzlich eingefügten Ausschnitte aus den zahlreichen schriftlichen Werken der Legendenjäger hatte ich einen guten Kenntnisstand über alles, was passierte.

Gen Showdown wurde die Zeit dann knapp, Intrigen werden gesponnen und böse Fallen schnappen zu – und mittendrin ein Legendenjäger.

Der Schreibstil von Shane Hegarty ist dem jüngeren Zielpublikum angepasst einfach, jedoch nicht zu kindisch oder zu einfach gehalten, sondern lässt sich schön und flüssig lesen. Die vielen kurzen Kapitel machen es auch weniger ausdauernden Lesern einfach, ein paar Kapitel durchzuziehen, denn dank der Cliffhanger an nahezu jedem Kapitelende kann man kaum mit dem Lesen aufhören.

Erwähnenswert ist auch die optische Gestaltung des Buches. Es besticht nicht nur durch seinen schwarzen Buchschnitt. Die Kapitel beginnen mit Zeichnungen, die teilweise die Doppelseite einnehmen, wird es düsterer im Buch ist zeitweise weiß auf schwarz gedruckt – wirklich abwechslungsreich und toll, anzuschauen.

Urteil:
„Darkmouth – der Legendenjäger“ ist ein spannender und interessanter Auftakt einer ganz anderen Reihe um Monster und Mythen, der dem Zielpublikum optimal entspricht. Haarscharfe 5 Bücher für Shane Hegartys Jäger wider Willen.

Die Reihe:
1. Darkmouth – der Legendenjäger
2. Darkmouth - ?
3. Darkmouth - ?

©hisandherbooks.de