Rezension

Ein tolles Buch

Die Straße der Geschichtenerzähler - Kamila Shamsie

Die Straße der Geschichtenerzähler
von Kamila Shamsie

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:
Juli 1914. Vivian Rose Spencer hastet über die antiken Pflastersteine den Hang hinauf, unter Feigen und Zypressen hindurch, und stolpert fast unversehens in ihre erste Entdeckung. Tahsin Bey, ein Freund ihres Vaters, hat sie eingeladen, an den Ausgrabungen von Labraunda teilzunehmen. An diesem sagenhaften Ort, in dem strahlenden Licht Kariens lässt sie die strengen Konventionen ihrer Heimat weit hinter sich und wird auch Tahsin Bey auf ganz neue Weise begegnen. Juli 1915. Der junge Paschtune Qayyum Gul kehrt verwundet aus dem Krieg zurück; Vivian folgt einer Spur ihres verschwundenen Geliebten. In einem Zug nach Peschawar treffen die beiden aufeinander, nicht ahnend, dass ihre Geschicke sich auf immer verbinden und sie eines Tages, in der Straße der Geschichtenerzähler, wieder zusammenführen werden.

Was für ein tolles Buch! Schon nach den ersten paar Seiten war ich direkt im Geschehen und habe mich in die Vergangenheit ziehen lassen. Die Geschichte um Vivian (Viv) und Qayyum hat mich sofort in ihren Bann gezogen, denn ich liebe solche Geschichten, und wenn sie dann auch noch gut und spannend erzählt sind, dann ist für mich alles perfekt. Mir persönlich hat die Umsetzung sehr gut gefallen, ich wurde diesbezüglich auf keinen Fall enttäuscht.
Vivian ist ein interessanter Charakter, in den ich mich sehr schnell "einleben" konnte. Ich finde sie sehr sympathisch und kann die meisten ihrer Handlungen gut nachvollziehen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit ihr auf diese Reise zu gehen. Besonders gern mochte natürlich auch Qayyum, der zweite wichtigste Protagonist in dem Buch. Seine Geschichte hat mich sehr berührt und mich immer wieder daran erinnert, wie die Welt auch heutzutage in anderen Ländern noch aussieht. Es gab auch noch einige andere wichtige und weniger wichtige Charaktere, aber Vivian und Qayyum waren für mich die wichtigsten, die ich auch am liebsten mochte.
Ein bisschen schwer tat ich mich aber ehrlich gesagt beim Schreibstil. Ich lese sehr viele historische Romane und habe damit eigentlich nie Probleme, aber der Schreibstil hier war doch sehr anspruchsvoll. Man musste ständig konzentriert bleiben, sonst kam man schnell raus. Sowas kenne ich von anderen Romanen sonst nicht (bei Sachbüchern ist das eher mal der Fall), aber es war jetzt auch kein Weltuntergang. Das einzige "Problem" war, dass ich dadurch eben etwas länger gebraucht habe, das Buch zu vollenden. Aber das hat nicht weiter gestört.

Aufgrund der Idee und der tollen Umsetzung bekommt "Die Straße der Geschichtenerzähler" von mir 4 von 5 möglichen Sternen. Ein toller Roman für Liebhaber von Histos.