Rezension

Ein tolles Buch!

Die Zitronenschwestern - Valentina Cebeni

Die Zitronenschwestern
von Valentina Cebeni

Bewertet mit 5 Sternen

Die Autorin Valentina Cebeni entführt uns in ihrem Roman zu Elettra und ihrer Mutter Edda, die seit einem Jahr im Koma liegt. Die Bäckerei der Mutter ist mittlerweile pleite und Elettra weiß nicht mehr weiter. Als sie in den Sachen ihrer Mutter eine Fahrkarte zur Isola del Titano findet, reist sie dorthin, um mehr über ihre Mutter zu erfahren. Denn sie weiß nur, daß sie dort von Nonnen aufgezogen wurde.

Im Kloster auf der Insel, das inzwischen baufällig ist, leben nur noch drei Frauen: Lea, Dominique und Nicole. Sie freut sich über Leas Angebot, im Kloster zu wohnen. Scheinbar kann keine der Frauen ihr etwas über ihre Mutter sagen. Elettra hört Stimmen und Schritte, was aber von den anderen schnell abgetan wird.
Im Kloster fühlt sich Elettra ihrer Mutter sehr nahe. Als sie auf den Künstler Adrian trifft, fühlt sie sich sehr hingezogen zu ihm. 

Leider steht das Kloster vor großen Problemen. Der Bürgermeister will das Kloster weghaben und dort ein Luxushotel und einen Golfplatz errichten lassen. 
Elettra will mit den anderen Frauen darum kämpfen, damit das Kloster erhalten bleibt und sie weiterhin dort leben können. Das wird ein harter Kampf!

Die Autorin lädt die Leser ein, sich mit dem Leben der Protagonisten vertraut zu machen. Viele Puzzlesteine müssen allmählich zusammengefügt werden.

Die Inselbewohner haben ein schweres Schicksal erlitten, als bei einem starken Sturm die Fischer nicht mehr nach Hause kamen. Die Witwen wurden wie Ausgestoßene behandelt, was ich ziemlich schlimm fand.
Lea wuchs als Waise im Kloster auf, konnte aber schließlich das Kloster kaufen. Dominique und Nicole sind Witwen, die im Kloster Zuflucht gesucht haben. 

Was mir sehr gut gefallen hat, sind die vielen verführerischen Rezepte. Da fühlt man sich gleich in eine Backstube versetzt.

Beim Lesen der Geschichte lief bei mir im Kopf unwillkürlich ein Film ab. Man kann die Zerrissenheit der Leute fühlen, die kein einfaches Leben führen. Jeder versucht, auf seine Weise mit seinen Problemen fertig zu werden, aber erst zusammen sind sie stark, können sie weiterkommen.

Sich auf den Weg zu machen, um die Spuren seiner Familie zu suchen, ist keine leichte Aufgabe, aber Elettra stellt sich ihr, trotz immer wiederkehrender Schwierigkeiten.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen.