Rezension

Ein tolles Buch für jüngere Teenager

Faye - Herz aus Licht und Lava - Katharina Herzog

Faye - Herz aus Licht und Lava
von Katharina Herzog

Bewertet mit 3.5 Sternen

Faye fliegt zusammen mit ihrer Mutter nach Island, da diese dort als Architektin ein Bauprojekt umsetzen soll. Faye kann sich besseres vorstellen, als mit ihrer Mutter zusammen diesen „Urlaub“ zu verbringen, doch als immer mehr merkwürdige Dinge um sie herum passieren, wird ihre Neugier geweckt. Was hat es mit dem Holunder auf der Lichtung auf sich und stimmen die Gerüchte über die Elfen?

 

Auch wenn Faye etwas älter ist als die durchschnittlichen Jugendbuch-ProtagonistInnen, so ist die eigentliche Geschichte doch mehr auf ein junges Publikum hin ausgerichtet. 

Zu Beginn der Geschichte war ich sehr erstaunt über eine Protagonistin wie Faye, war sie doch erfrischend anders und hatte eine interessante Haltung und Einstellung zum Leben. Leider ging diese Frische im Laufe der Geschichte mehr und mehr unter, da sich vermehrt auf andere Dinge fokussiert wurde. Die eigensinnige, thoughe Faye trat durchaus noch zu Tage, leider in einer eher abgespeckten Variante ihrer selbst. Schade, denn der Beginn war wirklich richtig gut! 

Mit Faye konnte ich mich nur schwer identifizieren und es fiel mir nicht leicht, mich in sie hineinzuversetzen. Das liegt aber definitiv an dem Altersunterschied zwischen uns beiden und die „typischen“ Teenie-Probleme aka Stress mit Mama und nervende Schule liegen schon lange hinter mir zurück (zum Glück!). Ich zähle halt einfach nicht zur Zielgruppe, habe aber versucht, diese Differenzen in den Hintergrund zu schieben. 

Unheimlich gut gefallen an Faye hat mir hingegen ihre Faszination und Liebe zu Pflanzen.

 

Die weiteren Nebencharaktere waren mir etwas zu blass und farblos. Zum einen liegt dies daran, dass eher viele weitere Charaktere in die Geschichte eingeführt worden sind, zum anderen aber auch einfach daran, dass das Buch mit gerade mal 400 eher groß bedruckten Seiten nicht den Spielraum hergibt, alle Charaktere vernünftig einzuführen. Ich muss aber anmerken, dass mein Steckenpferd Fantasyepen und High Fantasy ist, weshalb ich einen sehr hohen Standard setze, der für die Zielgruppe in dem Ausmaß nicht relevant sein dürfte. 

 

Der Schreibstil ist super angenehm zu lesen, teilweise für meinen Geschmack etwas zu umgangssprachlich, passt aber genau deswegen auch so gut zum Buch und der Zielgruppe. Der lockere Schreibstil und die eher humoristische Atmosphäre machten das Buch zu einem lustigen Wegbegleiter und ich freute mich immer schon auf meine Heimfahrt mit der Bahn. 

 

Der Plot war leider an vielen Stellen sehr vorhersehbar. Auch wenn sich am Ende alles schlüssig ineinander fügte, so kamen mir Charaktere stellenweise ziemlich naiv vor, da mir die Lösung beziehungsweise Auflösung oftmals schon weit im Voraus klar war. Überraschen konnte mich der Plot deswegen leider nicht. 

 

Mein absolutes Highlight war Island als Setting. Island steht auf meiner Bucket List wirklich weit oben und rückt mit jeder Geschichte, die in Island spielt, noch weiter nach oben. Viele der im Buch vorkommenden Orte habe ich schon auf einer imaginären Liste abgespeichert und konnte mir deswegen das Setting wirklich gut vor meinem inneren Auge vorstellen. Die Autorin löste mit ihren Beschreibungen wahnsinniges Fernweh in mir aus. 

 

Ich fand die Geschichte rund um Faye ganz nett, habe mir aber im Großen und Ganzen etwas mehr versprochen. Dennoch wurde ich gut unterhalten, der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und Island als Setting ist einfach magisch und mystisch.