Rezension

Ein tolles Debüt, das jedoch Fragen aufwirft

Zurück nach Hollyhill
von Alexandra Pilz

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Emily verlor ihre Eltern mit vier Jahren und wuchs bei ihrer Großmutter auf. Kurz vor ihrem 18. Geburtstag überreicht ihr diese einen verschlossenen Brief ihrer Mutter und ein Armband. Ihre Mutter fordert sie auf, in ihr Heimatdorf Hollyhill zu reisen. Da sie so gut wie nichts von ihrer Mutter weiß, macht sie sich auf den Weg nach England und das Abenteuer beginnt ... Denn Hollyhill ist kein gewöhnliches Dorf und lässt sich gar nicht so leicht finden. Doch Emily hat Glück und begegnet Matt, der sie hinbringt, doch von dem sie nicht weiß, was sie halten soll mit seiner ablehnenden Art. Doch bevor sie sich einen Reim auf alles machen kann, wird sie ins Jahr 1981 zurückkatapultiert - gemeinsam mit Matt. Und nach und nach lüftet sie das Rätsel um Hollyhill, seine Bewohner und ihre Mutter. Und merkt gar nicht, wie sie in tödliche Gefahr gerät.

Meine Meinung:
Auch bei diesem Buch bin ich mal wieder etwas zweigeteilt. Zum einen haben wir hier die Grundgeschichte mit einer besonderen Art der Zeitreise, was mir unglaublich gut gefiel. Zum anderen aber ließ so vieles offene Fragen zurück, dass man hier und da fast schon ärgerlich werden konnte.

Die Protagonistin Emily ist mir anfangs nicht soo sympathisch, eher bin ich etwas genervt von ihrer naiven, fast dümmlichen Art. Doch immer wieder bringt sie mich auch zum lachen und irgendwie wird sie im Laufe des Buches erwachsener und das macht sie am Ende doch sehr nett. Und so ging es mir auch ein bisschen mit Matt, der mir anfangs zu ablehnend, geheimnisvoll und brummig war (egal ob begründet oder nicht), der sich aber im Laufe des Buches etwas öffnete und eine andere Art an den Tag legte.

Ich hatte an der ein oder anderen Stelle auch mal das Problem, dass ich der Logik der Zeitreisen nicht ganz folgen konnte, es gestaltet sich halt auch ein bisschen komplizierter. Das tat der Geschichte an sich aber keinen großen Abbruch, man konnte ihr trotzdem gut folgen.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht, reizt nicht selten zum schmunzeln durch die Dialoge der Figuren und man mag das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen, weil man super neugierig ist, wie es weiter geht. Im Laufe des Buches wurde es auch immer spannender, endete dann in einem wie ich finde sehr passendem Ende .. tja und dann .. kommt ein Epilog, der mich wieder absolut ratlos zurückließ mit unbekannten Personen und Ereignissen und ich stehe vor einem riesigen Cliffhanger und weiß nicht einmal, ob es eine Fortsetzung geben wird, oder ob das einfach nur ein "Spaß" der Autorin ist, der meinen Humor allerdings nicht traf ... warum setzt man etwas, was unglaublich viele Fragen aufwirft an ein Ende eines Buches? .. ich hoffe, ich finde die Antwort irgendwann.

Ein kurzer Satz noch zu dem Cover .. ich finde es sehr außergewöhnlich und einen tollen Hingucker, der mir sehr gefallen hat!

Fazit:
Eine tolle Zeitreiseidee, etwas kompliziert hier und da, dennoch gut zu verfolgen. Eine spannende Geschichte, man mag das Buch nicht aus der Hand legen. Und Protagonisten, die man nicht sofort uneingeschränkt mag, die einem aber immer näher kommen, das gefiel mir auch sehr gut. Einige offene Fragen, über die man aber durch ein rundes Ende hätte hinwegsehen können. Doch dann ein Epilog, der viele neue Fragen bringt und keine Antworten. Ich hoffe also auf einen zweiten Teil, der dann auch alle Antworten bringt.