Rezension

Ein tolles Debüt von Kerstin G. Rush

Keridina - Kerstin G. Rush

Keridina
von Kerstin G. Rush

Bewertet mit 4 Sternen

Handlung:

Die junge Elfe Keridina ist bei ihrer Ziehmutter Hamala weit entfernt von den Elfen aufgewachsen und muss sich vor den Menschen verbergen, da die den Elfen nicht sonderlich wohlgesonnen sind.

Doch als Keridina erfährt, dass Hamala im Schloss Elfen gefangen hält, um sich mithilfe von deren Kräften jung und schön zu halten, zögert sie nicht lange und will zusammen mit ihrer Freundin Melanie die Elfen befreien. Gemeinsam mit Sehaam, der als einziger im Verlies übrig geblieben ist, fliehen sie und begeben sich auf eine abenteuerliche Reise, die Kerdina und Sehaam zu den Elfen führt. Endlich fühlt sich Keridina willkommen und glücklich, wofür auch ihre wachsende Liebe zu Sehaam sorgt.

Allerdings herrscht Krieg mit den Menschen und ausgerechnet Keridina soll den Elfen helfen, da in ihr eine gewaltige Macht herrscht. Doch wird diese Macht sie zerstören?

 

Meinung:

Das Cover wirkt total mystisch und lässt schon ein Fantasyabenteuer erahnen. Die Elfe auf dem Cover ist wohl Keridina, die man auch als Elfe an den spitzen Ohren erkennt. Außerdem mag ich die Blautöne, die Farben sind stimmig und passen wunderbar zu der Elfe.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und beschreibt die Handlung nachvollziehbar, sodass ich gleich gut in die Geschichte hineingekommen bin.

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der erzählt, wie es zum Krieg zwischen den Menschen und Elfen gekommen ist. Der Prolog ist auch schon richtig spannend. Dabei wird bei einem Treffen von dem Königspaar und dem Elfenfürsten Auberon die Königin vergiftet. Es ist wirklich geschickt von Hamala, dem König einzureden, dass die Elfen seine Frau vergiftet haben. Sie war mir ab den ersten Seiten schon nicht sympathisch, auch wenn ich ein bisschen verstehen kann, warum sie so gehandelt hat. Denn Hamala hatte das Gefühl, von den anderen Elfen nicht gleichwertig behandelt zu werden, da sie ,nur' eine Halbelfe ist. Jedenfalls schwört der König den Elfen auf Rache und nimmt Hamala mit in sein Schloss.

Keridina sehnt sich nach Liebe und Geborgenheit, was ihre Ziehmutter Hamala allerdings nicht erwidert. Trotzdem bleibt Keridina bei Hamala, da sie einfach so dankbar dafür ist, dass Hamala sie vor dem Tod bewahrt und bei sich aufgenommen hat. Allerdings ändert sich Keridinas Bild über ihre Ziehmutter schlagartig: Es ist auch unglaublich, was Keridina über ihre Ziehmutter Hamala erfährt, denn die zieht sich, um jung zu bleiben, Kraft aus den Körpern der Elfen.

Das Reich Naasija wird so anschaulich beschrieben, dass ich ein richtiges Bild vor Augen habe. Die Reise führt Keridina und Sehaam auch nach Elfstadt, wo auf Keridina ihre Prüfung wartet. Dabei stellt sich heraus, dass die junge Elfe eine große Macht in sich trägt, womit die Elfenfürstin Alena ihre Chance auf den Sieg sieht. Denn Keridina soll Portale für die Elfen erschaffen, damit die den Krieg gewinnen werden. Aber wird sie dabei sterben?

Es gab einige überraschende Wendungen, die mich dazu gebracht haben, immer weiterzulesen. Ein gelungener Abschluss beendet das Buch und ich bin richtig traurig, dass ich Keridina, Sehaam und alle anderen verlassen muss. Allerdings lässt das Ende darauf hoffen, dass es vielleicht einen zweiten Band gibt …

So magisch wie Naasija sind auch die Namen: Nifrediel, Golodion, Daglas, Alena … Sie sind wirklich sehr außergewöhnlich und einfallsreich. Auch habe ich fast alle Charaktere in mein Herz geschlossen, doch besonders toll fand ich Melanie. Die Freundschaft zwischen ihr Keridina ist wirklich etwas Besonderes und ich mag ihre lebenfrohe Art. Schön finde ich auch, dass sie sich nicht von den Vorurteilen über Elfen beirren lässt und mit Keridina Freundschaft schließt, obwohl sie ja ein Mensch ist.

Bei Keridina hätte ich nicht gedacht, dass sie zu Beginn des Buches schon 34 Jahre alt war. Allerdings ist das für eine Elfe ziemlich jung, wie Sehaam anmerkt. Ach, ich finde die beiden so süß zusammen und freue mich darüber, dass sie ein Paar geworden sind. Meine Lieblingsszene ist ja die, wo Sehaam Keridina den Bernstein mit eingefasstem Schmetterling zum Geburtstag schenkt. Ich fand es einfach total lieb, dass er an sie denkt und das Geschenk zeigt ja auch, dass Keridina ihm nicht gleichgültig ist. Sie freut sich auch total über den Stein und hält das Geschenk in Ehre. :-)

Nur ein winziger Kritikpunkt: Ich hätte mir vielleicht gewünscht, dass die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt worden wäre, da ich mich so viel besser in die Charaktere hineinversetzen kann. Natürlich war es mit Er/Sie auch okay, aber die Ich-Perspektive hätte wahrscheinlich besser gepasst.

 

Fazit:

Ein tolles Debüt von Kerstin G. Rush. Diese Autorin werde ich mir auf jeden Fall merken und vergebe 4 von 5 Sternen!