Rezension

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Ein tolles Jungenbuch!

Die Super Jumper - Luc, Nicht von diesem Planeten!
von Antje Szillat

Der junge Streetbiker „Luc“ ist alles andere als begeistert von dem öden Vorstadtleben. Schließlich war es nicht seine Idee von Hamburg in dieses langweilige Kaff zu ziehen. Seine Mutter und Klaus (der Stiefvater) haben hier eine alte Gärtnerei gepachtet und wollen doch allen Ernstes einen Blumenladen eröffnen. Luc findet das bescheuert, aber er wurde ja einfach nicht gefragt. Er musste mit umziehen, zwar bekam er als Entschädigung seinen sehnsüchtigsten Wunsch erfüllt, ein superkrasses nagelneues BMX-Bike. Aber dennoch fehlen ihm seine Bikerfreunde doch sehr und er hofft, das die Gärtnerei den Bach runter geht und er bald zurück nach Hamburg kann. Auch in der neuen Schule und im Dorf scheint es nur Idioten zu geben. Alles scheint einfach nur total öde und bescheuert zu sein ... bis ...

Gian-Luca ist gar nicht begeistert, als er mit seiner Mutter und dem Stiefvater von Hamburg in ein kleines Dorf ziehen muss, denn schließlich muss er all seine Freunde zurücklassen. Da kann auch das nagelneue BMX-Rad und sein superkrasses Zimmer nichts daran ändern, er will schnellstmöglich zurück nach Hamburg. In der Pampa ist es einfach nur öde und dann begegnet er auch nur lauter Deppen, die alle so gar nicht als Freunde geeignet zu sein scheinen. Oder etwa doch?

Bereits das neongrüne, jugendlich ansprechende Cover mit dem cool gestalteten Titel und dem Streetbiker Luc ist ein Hingucker, der die Kinder sehr ansprechen dürfte. Auch mir ist es sofort ins Auge gefallen und ich finde es sieht sehr cool und erfrischend aus. Die im Hintergrund gehaltenen Zeichnungen lassen einen genauer hinschauen und so habe ich dieses Cover weitaus länger betrachtet als so manch anderes Kinderbuchcover. Toller Schachzug! Ich bin gespannt ob es weitere Bücher in diesem Stil geben wird und ob Frau Szillat die Buchreihe fortsetzt.

Die Autorin Antje Szillat ist bekannt für ihre tollen Jugend- und Kinderbücher. Bereits mit ihrer Buchreihe „RICK“ feierte sie große Erfolge und hat den Geschmack der Jungs perfekt getroffen. Und „Die Superjumper“ stehen Rick in nichts nach. Auch diesmal schafft es die Autorin perfekt den Protagonisten Luc als auch seine Freunde authentisch wirken zu lassen. Man kann die Handlungen der Jungs sehr gut nachvollziehen und sich auch gut in Luc Gemütslage hineinversetzten. Um dies zu erreichen bedient sich die Autorin wie so oft der jugendlichen Sprache, sie schreibt, wie Kids eben reden würden, direkt und benutzt dabei nicht selten typische jugendliche Ausdrücke wie „krass, cool, abartig, verpeilt ...“. Dies dient ebenfalls dazu, dass Jungs sich beim Lesen verstanden und „heimisch“ fühlen. Mein Sohn Luca hat das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen und findet es einfach nur „geil“. Er selbst liebt Fahrradfahren und BMX-Stunts, von daher war das Buch ein voller Treffer.

Mir hat das Buch ebenfalls sehr gut gefallen, Luc ist ein netter Charakter, den man schnell ins Herz schließt. Die Geschichte ist für Kinder spannend und interessant erzählt und wird aus der Ich-Perspektive von Luc geschildert. Der Schreibstil ist sehr flüssig und jugendlich umgangsprachlich gehalten, so dass er auch für junge Leser gut verständlich ist. Die Charaktere sind gut durchdacht und man hat durch die gute Beschreibung als auch die immer wieder im Buch vorhandenen Zeichnungen ein gutes Bild von ihnen. Die zum Teil ganzseitigen Zeichnungen von Kim Schmidt (einem freischaffenden Comiczeichner) lockern das Buch ungemein auf und machen es für Kinder noch interessanter.

Ein netter Auftakt zu einer hoffentlich noch langen Jungenbuch-Reihe! Mein Sohn würde sich darüber sehr freuen!