Rezension

Ein tolles und unterhaltsames Buch aus der "Bücher über Bücher-Sparte

Die unsichtbare Bibliothek - Genevieve Cogman

Die unsichtbare Bibliothek
von Genevieve Cogman

Bewertet mit 3 Sternen

Willkommen in der Bibliothek. Dem einzig wahren Knotenpunkt zwischen den Welten und dem Hort der wertvollsten Bücher aller Zeiten. Der Ort an dem die Sprache gelehrt wird und von dem aus Bibliothekare aller Stufen zu ihren noblen Missionen in den Parallelwelten aufbrechen.
Irene ist eine dieser Bibliothekarinnen, aufgewachsen in der Bibliothek und geschult in der Sprache. Zusammen mit ihrem neuen Lehrling Kai wird sie auf eine Mission in eine Version des viktorianischen Londons geschickt um eine spezielle Ausgabe der Märchen der Gebrüder Grimm besorgen.
Allerdings ist diese Aufgabe alles andere als harmlos und die beiden müssen sich nicht nur vor grausamen Elfen, sondern auch vor allerlei Ränke und einem geheimnisvollen Verräter in Acht nehmen…

Das Buch lässt mich unschlüssig zurück. Es gab richtig interessante und spannende Aspekte, aber auch Darstellungen und Abläufe im Buch, welche mich nicht so ganz überzeugen konnten.
Begeistert war ich von der Bibliothek und all ihren Aspekten. Begonnen bei der Sprache, einer Art magischen Zauberformel die sich auf die Natur der Dinge bezieht und erlernt werden kann – sich aber auch verändert wie die uns bekannte Sprache, bis hin zu der Verbindung der Bibliothek zu den einzelnen Agenten und deren Leben. Eine wie ich finde sehr innovative Idee, von der ich leider allerdings noch gerne mehr erfahren hätte. Sehr vieles bleibt entweder im Dunkeln oder kam mir sehr kompliziert vor. Das Worldbuilding hätte gerne noch etwas ausführlicher sein können.
Sehr gut gefallen hat mir auch die Parallelwelt die wir kennenlernen und die ein wenig in Richtung Steampunk ging. 
Ein wenig Schwierigkeiten hatte ich mit Irene als Protagonistin. Sie ist sehr kontrolliert, sehr kühl und sehr analytisch in ihrem Charakter. Diese Charakterzüge kenne ich auch von mir selbst – sie sorgen aber dafür dass Irene eine eher unnahbare Heldin bleibt. Diese starke und kontrollierte Umgangsweise mit Problemen und schwierigen Situationen ist auf der anderen Seite aber auch ein sehr cooles und spannendes Merkmal an ihr. Es würde mich interessieren zu erfahren was zu dieser Entwicklung in ihrem Charakter geführt hat – denn auch über sie und ihre Vergangenheit erfahren wir nur Bruchstücke.
Sympathischer war mir da ihr „Lehrling“ Kai. Er ist recht offen und locker in seiner Art, aber ihr werdet noch merken dass sich bei ihm auch noch etwas unter der Oberfläche versteckt. Als Team haben die beiden auf jeden Fall gut zusammen gepasst.
Was die Spannung angeht wird im Buch doch das ein oder andere geboten, durch Irenes kühle Erzählweise wird dies allerdings immer ein wenig gedämpft, hier hätte ich mir mehr Drama gewünscht. Ansonsten waren mir ein paar Dinge doch manchmal zu kompliziert erklärt und ich muss die für mich doch erkennbare Anzahl an Rechtschreibfehlern ein wenig mokieren, hier erwarte ich einfach eine bessere Kontrolle.
In der Gesamtheit konnte mich das Buch auf jeden Fall gut unterhalten, es zählt allerdings nicht unbedingt zu meinen Lieblingsreihen im Bereich der „Bücher über Bücher“. Ob ich die Reihe weiter verfolgen werde steht noch nicht fest.
Ein Buch, dessen Idee ein wenig durch zu wenig Hintergrundwissen verloren geht und bei der die Protagonistin für eine etwas kühle Atmosphäre verantwortlich ist. Dennoch ein tolles und unterhaltsames Buch aus der "Bücher über Bücher-Sparte" das uns in eine Welt der Parallelwelten und magischen Werke entführt, in der wir auf jede Menge interessante Gegebenheiten treffen.
PS: Wer neugierig ist warum hier so viele fett gedruckte Wörter vorkommen muss einen Blick ins Buch werfen ;=)
 

Schaut vorbei: http://cat-buecher-welt.blogspot.de/2018/02/rezi-die-unsichtbare-bibliot...