Rezension

Ein top Thriller

Liebe mich, töte mich - Jennifer Hillier

Liebe mich, töte mich
von Jennifer Hillier

Bewertet mit 5 Sternen

Angela, Geos ehemalige beste Freundin und ein normales Mädchen kehrte vor vierzehn Jahren nach einer Party nicht nach Hause zurück. Nun wird ihre Leiche gefunden. Die Polizei vermutet schnell, dass sie dem berüchtigten Serienkiller Calvin James unters Messer gefallen ist. Doch niemand weiß, dass der Serienmörder Geos erste Liebe war. Nach und nach werden weitere Frauen nach demselben Schema ermordet. An jedem Tatort findet die Polizei Botschaften, die ausgerechnet vom Killer an Geo ausgerichtet sind. Ist Geo in Gefahr?

Aufgrund der Unübersichtlichkeit in den ersten Kapiteln und einer anderen Vorstellung der Thematik durch den Klappentext, wurde mir der Einstieg in den Thriller erschwert. Ich habe eine Zeit lang gebraucht, um mich überhaupt mit der Situation zurecht zu finden.

Doch dann starten wir mit Geo, die im Gefängnis landet. Das Milieu wird von der Autorin recht düster beschrieben und man stellt sich vor, dass man in eine bekannte Serie über ein Frauengefängnis abtaucht. Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Perspektive der Protagonistin Geo geschrieben. Ab und zu kommt es mal vor, dass wir die Perspektive eines Ermittlers und Geos Bekannten, namens Kaiser, einnehmen. Außerdem ist das Buch in Teile untergliedert, die den Inhalt im jeweiligen Teil zeitlich eingrenzen und durch Phasen der Trauerüberwindung (Verleugnung/Wut/Verhandlung/Depression/Akzeptanz) der Protagonistin gekennzeichnet sind. Dies finde ich sehr gelungen.

Nebenbei verläuft die Geschichte auch in zwei Zeitebenen. Einerseits der Gegenwart, anderseits der Vergangenheit, in dem wir auch noch die ermordete Angela kennenlernen. Nach und nach erfährt der Leser mehr über Geo, Calvin, Angela und Kaiser, und kann sich somit ein Bild machen, wie es dazu gekommen ist, dass Angela umgebracht worden ist. So werden auch die essentiellen Informationen erst am Ende offenbart. Zu Geo ließ sich eine Bindung aufbauen, zu den weiteren Charakteren jedoch nicht.

Ein sehr großes Lob geht an die Autorin, da sie in diesem Thriller Wendungen eingeführt hat, die einfach man nicht antizipieren konnte. Ich war teilweise schockiert, in welche Richtung sich die Handlung entwickelt hat. Top! Der Thriller wurde mit einem sehr guten Ende abgeschlossen.

Der Schreibstil der Autorin fesselt den Leser. Selten mag ich Thriller, bei denen die Kapitellänge über 20 Seiten geht. Hier muss ich aber sagen, dass es mich ganz und gar nicht gestört hat. Es hat einfach zum ganzen Konzept sehr gut gepasst.

Am Ende lässt sich nur sagen, dass „Liebe mich, Töte mich“ ein toller Thriller ist. Ich kann ihn wirklich jedem empfehlen.