Rezension

ein totes Schiff mit höchst lebendiger Crew

Joe Hill: Schiff der lebenden Toten -

Joe Hill: Schiff der lebenden Toten
von Joe Hill

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Notsignal eines 1983 verschwundenen Schiffes sorgt für Rätsel. Denn das Schiff namens Derleth ist vor über 40 Jahren verschwunden. Kapitän Gage Carpenter und seine Crew werden angeheuert, das Schiff zu bergen. Das Signal führt Carpenter auf ein einsames Atoll, auf dem das Wrack festsitzt. Doch nicht nur das Wrack wartet dort, sondern auch die Crew der Derleth ist noch am Leben, obwohl Leben nicht das richtige Wort dafür ist. Denn ein außerirdischer Parasit hat die Crew in lebende Tote verwandelt.
 
Joe Hill ist ein Sohn des bekannten Horror-Schriftstellers Stephen King und ist schon sehr lange aus dem Schatten seines berühmten Vaters herausgetreten. Seine Geschichten sind düster, fesselnd und genau mein Geschmack. Gerade die von ihm erstellten Comics können mich mehr als überzeugen. 
Diesmal begeben wir uns auf ein Wrack, welches vor über 40 Jahren verschwunden ist. Schon allein, dass es jetzt plötzlich ein Notsignal sendet, ist gruselig. Doch wenn wir uns mit dem furchtlosen Kapitän Gage Carpenter, der mitsamt seiner Crew beauftragt wurde, das Wrack zu bergen, auf den Weg dorthin begeben, wird es ist richtig unheimlich.
 
Die Geschichte hat mich gleich gefesselt. Ich kann gar nicht sagen, warum genau, aber plötzlich wollte ich nur noch wissen, was genau geschehen wird. 
 
Die Charaktere sind sehr interessant, allen voran der Kapitän Carpenter sowie die Meeresbiologin Moriah. Die beiden tragen die Geschichte, ebenso wie die lebenden Toten, die schon ziemlich zu Anfang der Geschichte auftauchen und gar nicht so sind, wie man sich lebende Tote vorstellt. 
 
Sie wirken unheimlich, greifen aber nicht an. Sie erklären alles, verbergen trotzdem einiges. Sie wollen nach Hause, scheinen dies aber nicht von sich aus zu wollen. Es ist alles anders, als man denkt. 
 
Die Panels wirken erst gar nicht so düster, werden dies aber im Laufe der Geschichte. Auch, weil sich die Geschichte innerhalb von ein paar Tagen abspielt. Die eigentliche Geschichte spielt sich aber nur innerhalb ein paar Stunden ab und so wird es immer dunkler und unheimlicher. Sehr passend und stimmig. Der Showdown am Ende wirkt gleichermaßen chaotisch wie geordnet und ich war erstaunt, wie schnell eine Lösung gefunden wurde. Die Umsetzung war dann sehr gut gelungen.
 
Das Cover finde ich diesmal sehr gelungen. Das Bullauge sowie der "Zombie" mit der Axt versprechen eine packende Geschichte, die dann auch im Inneren wirklich zu finden ist. 
 
Dem Klappentext lässt sich entnehmen, dass Joe Hill das Comic als Hommage an H.P. Lovecraft, John Carpenter und weitere Horror-Ikonen sieht. Als Horror-Fan kann ich das nur begrüßen, denn ich habe einige Klassiker aus dem Horror-Genre wieder erkennen können. 
 
Joe Hill steht für garantierte Spannung und durchdachte Geschichten. Ein weiteres tolles Abenteuer für meine Comic-Horror-Sammlung.
 
Meggies Fussnote:
Ein totes Schiff mit höchst lebendiger Crew.