Rezension

Ein tragisches Schicksal, sehr bewegend und beeindruckend erzählt!

Mein Leben ohne Gestern
von Lisa Genova

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung:

 

Als Alice erfährt, dass sie an der Alzheimer-Krankheit leidet, kann sie es erst gar nicht fassen. Sie ist doch erst fünfzig! Machtlos muss sie dabei zusehen, wie die Erinnerungen ihr mehr und mehr entgleiten. Wie soll sie sich in ihrem eigenen Leben zurechtfinden? Mit beeindruckendem Mut stellt sie sich einer Zukunft, in der vieles nicht mehr da ist und doch etwas bleibt: die Liebe.

 

Meine Meinung:

Diese traurige Geschichte löste in mir ganz viele Emotionen aus.
Durch die wunderbare Erzählweise der Autorin, fühlt man sich Alice und ihrer Familie schnell recht nah und dementsprechend, "leidet" man als Leser natürlich mit.

Ich habe schon einige Bücher über dieses Thema gelesen und ich muss sagen, keine andere Geschichte wurde für mich persönlich, so authentisch und realistisch erzählt.
Es wurde nicht unnötig auf die Tränendrüse gedrückt, nein, das war gar nicht nötig, denn bei mir bildete sich mehr als einmal ganz von selbst ein Kloß im Hals und ich musste einige Tränen verdrücken.

Schleichend mitzuerleben, wie aus einer gestandenen Uni-Professorin Anfang 50, eine Frau wird, die z.b. vergisst wo sie gerade ist, welcher Tag oder Monat ist, wer ihre Kinder oder ihr Mann sind, das bewegte mich sehr.

Doch es soll jetzt nicht den Eindruck machen, das das Buch durchweg tief traurig ist - natürlich ist das bei der Krankheit nicht zu verhindern! -  nein, es gab auch einige sehr berührende Szenen, ja auch lustige und vor allem lehrreiche Szenen. Denn ganz automatisch bekommt man als Leser auch Infos was die Alzheimer-Krankheit betrifft, wie der Stand der neusten Forschungsergebnisse sind, worauf so viele Menschen und Angehörige hoffen.

Und eine ganz wichtige Botschaft wurde vermittelt: das man Menschen mit dieser schrecklichen, unheilbaren Krankheit nicht abschreiben darf.
Gerade in dem sehr frühen Stadium fühlen sich die Erkrankten oft wie Aussätzige, als hätten sie eine ansteckende Krankheit oder wären es einfach nicht mehr wert, das man sie respektiert und achtet.
Die Krankheit ist ein schlimmer Abschnitt des Lebens, keine Frage.
Aber man darf einen Menschen, ob nun mit 50 Jahren oder 80, niemals darauf reduzieren. Denn diesen einzigartigen Menschen, hat das Leben "davor" ausgemacht. Auch, wenn dieser Mensch diese Erinnerungen leider nach und nach vergisst...!

 

Fazit:

Ein sehr empfehlenswertes Buch, gerade wenn man sich mit der Krankheit Alzheimer-Demenz beschäftigen möchte.
Sehr bewegend aber auch einzigartig schön erzählt...