Ein trauriges Leben
Bewertet mit 3.5 Sternen
Tägliches Training, regelmäßige Gesundheitschecks und eine gesunde Ernährung. Dies ist der Lebensinhalt für Jonas 7, sein Kleeblatt (=Wohngemeinschaft) und die der ganzen kleinen und beschützte Duplikgemeinde. Betreut werden sie von den "Frauen" die irgendwo "draußen" wohnen. Was sie machen, wenn sie weggehen weiß niemand und niemand will darüber mit ihnen reden. Auch über den Fraß will man nicht reden. Denn der Fraß ist eine heimtückische Krankheit, die jedes Körperteil, jedes Organ, einfach alles von einem Duplik befallen kann. Einige haben ihn nie, andere einmal und wieder andere sterben direkt bei der ersten Erkrankung. Irgendwann wird auch Jonas 7 vom Fraß heimgesucht und er beginnt über sein Leben nachzudenken.
Wie gerne vergisst man bei der aufregenden neuen Erkenntnissen in der Wissenschaft, dass oft auch bedenkliche Schattenseiten geben kann. Wäre es wirklich richtig Clone von uns selbst züchten zu lassen und sie auszuschlachten, nur damit wir etwas länger leben? Sind sie im Grunde nicht genauso wie wir? Und darf man über sie entscheiden wie man möchte, ohne dass sie auch nur einmal selber gefragt werden? Dies sind unter anderem die großen Fragen des Buches. Hier werden Denkanstöße aufgezeigt, ohne einen eine Meinung aufdrängen zu wollen. Es geht um moralische Fragen, die nur jeder für sich selbst beantworten kann und sollte.
Duplik Jonas 7 ist in erster Linie ein Jugendbuch, welches aber auch genauso gut von Erwachsenen gelesen werden kann.