Rezension

Ein überzeugendes Buch verschiedener Autoren

Wild Cards 01 - Das Spiel der Spiele - George R. R. Martin

Wild Cards, Die zweite Generation - Das Spiel der Spiele
von George R. R. Martin

Inhalt

Nach dem zweiten Weltkrieg fing die Welt an sich zu verändern. Seitdem breitet sich das außerirdische Wild-Card-Virus, das Menschen mutieren oder sterben lässt, immer weiter aus. Neben normalen Menschen gibt es dadurch auch Joker und Asse. Joker haben sich körperlich verändert und Asse haben ganz verschiedene Superkräfte. Doch welche Kräfte sind die besten und wer ist ein echter Held? Diese Fragen stellt sich die neue Casting Show American Hero, an der die verschiedensten Asse teilnehmen. Doch während sich Amerika auf die Show konzentriert, werden woanders echte Helden benötigt, denn in Ägypten sterben unschuldige Menschen.

Meine Meinung

Als ich von "Wild Cards" gehört hatte, dachte ich zuerst, dass das Buch von George R.R. Martin geschrieben wurde und war direkt neugierig, weil ich ein großer "Game of Thrones"-Fan bin. Doch das war ein Irrtum, denn "Wild Cards" besteht aus kurzen Geschichten unterschiedlicher Autoren, die zusammen ein stimmiges Ganzes ergeben.

Das merkt man natürlich auch am Schreibstil, weil jeder der Autoren seinen eigenen Stil hat und etwas anders schreibt, dennoch ergänzen sich die Geschichten gut, die unterschiedliche Geschehnisse und Perspektiven schildern. Jeder Autor schreibt auf seine Art ansprechend und kaum angefangen konnte ich gar nicht aufhören zu lesen.

Zu Beginn wird man als Leser mit allen nötigen Informationen rund um die Welt von "Wild Cards" versorgt, sodass der Einstieg einfach möglich ist und man sich schnell darin zurechtfindet.
Als dann die Casting Show beginnt und man mehr über die Asse erfährt, war ich völlig fasziniert. Die einzelnen Geschichten ergänzen sich sehr gut und bilden ein überzeugendes Gesamtwerk.
Zwar haben mir nicht alle Geschichten gleich gut gefallen und nicht immer konnte mich der Inhalt komplett fesseln, dennoch war "Wild Cards" ein durchweg unterhaltsames und spannendes Buch mit einer grandiosen Idee, die toll ausgearbeitet ist.

Unterschiedliche Protagonisten und Figuren werden hier beschrieben, sodass es nicht immer ganz einfach ist den Überblick zu behalten, aber vor allem die Perspektive von Jonathan Hive, der sich in einen Wespenschwarm verwandeln kann, hat mir gut gefallen. Er ist ein interessanter Protagonist von dem ich gerne noch mehr gelesen hätte. Aber auch die anderen Protagonisten können auf ihre Art überzeugen, denn jeder Autor hat sich Gedanken gemacht und die Protagonisten gut und authentisch ausgearbeitet. Viele der Protagonisten werden näher beschrieben, was ich sehr interessant fande.
Dabei wird aber nie der Hauptplot aus den Augen verloren, nur wunderbar ergänzt, was allem etwas mehr Tiefe gibt.

"Wild Cards" ist durch die vielen verschieden Autoren einmal etwas völlig anderes, mit unvorhersehbaren Wendungen und einem Ende, das mich völlig überzeugen konnte, auch wenn es mit einem Cliffhanger endet.
Moralische Fragen zum "Held sein" werden ebenso behandelt, wie das zwischenmenschliche Miteinander und Probleme auf der Welt, was das Buch komplex und überzeugend macht.
Dieser erste Band ist ein guter Einstieg in die Welt der "Wild Cards" und ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Bände.

Fazit

"Wild Cards- Das Spiel der Spiele" ist mal etwas anderes, da es von vielen verschiedenen Autoren geschrieben ist und die verschiedensten Perspektiven beleuchtet werden. Die einzelnen Geschichten ergänzen sich wunderbar und ergeben ein stimmiges Ganzes, auch wenn mir nicht jede Geschichte gleich gut gefallen hat. Die Idee hinter allem ist grandios und ich werde die Reihe sicherlich weiter verfolgen.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der mal etwas anderes ausprobieren möchte und ein Fan von Casting Shows und Superhelden ist.