Rezension

Ein unbekanntes Erbe

Des Teufels Klinge (Die Teufel-Trilogie 2) -

Des Teufels Klinge (Die Teufel-Trilogie 2)
von Sandra Binder

Bewertet mit 5 Sternen

Eine Achterbahn der Gefühle und wahnsinnig tolle Entwicklung der Charaktere!

Tonis Vertrag als Kopfgeldjägerin der Hölle konnte gelöst werden. Doch das macht ihr Leben nicht gerade einfacher. Denn kaum ist sie der einen Organisation entkommen, klopft die Nächste bei ihr an. Während Toni noch herauszufinden versucht, wer sie ist und wo ihr Platz in dem ganzen Gefüge sein soll, teilt man ihr mit, dass sie die neue Anführerin der Nephilim werden soll. Der Grund dafür liegt in Tonis Erbe, von dem sie bis vor kurzem noch gar nichts wusste. Während die Einzelkämpferin vor neuen Herausforderungen steht und sich plötzlich zur Teamplayerin wandeln soll - wie stellen diese Engel sich das eigentlich vor? Wird Tai in der Hölle systematisch in den Wahnsinn getrieben.

Tais Schwester wurde die neue Jägerin von Flammach und glaubt ihren Bruder mittlerweile tot. Schuld daran trägt ihrer Ansicht nach Toni, doch die trauert genauso um den Verlust des charmanten Jägers wie sie selbst.

Auf der Erde geschehen derweil Besorgnis erregende Dinge. Die Temperaturen in Flammach fallen, während immer mehr Menschen für ein Angestelltenverhältnis bei Luzifer angeworben werden. Woher stammt die um sich greifende Verzweiflung und was wird in der Unterwelt geplant? Die Engel fürchten den Verlust des Gleichgewichts zwischen gut und böse. Doch auch Vampire und Werwölfe fühlen sich nicht mehr sicher in ihrer Welt. Je mehr neue Mitglieder ihre Reihen bekommen, desto größer wird die Furcht vor demjenigen, der die Verträge macht. Denn wer über die Heuschrecke nur spricht, verschwindet.

Toni, die es gewohnt ist, ihre Handlungen nicht groß erklären zu müssen, genießt das uneingeschränkte Vertrauen ihres Freundes, jedoch nicht das derjenigen, die sie anführen soll und wen wundert das? Schließlich standen sie sich zuletzt als Feinde gegenüber, die einander um jeden Preis töten wollten. So etwas vergisst man nicht von heute auf morgen! Die Ereignisse überschlagen sich und plötzlich hat Toni das Gefühl von allen verlassen zu werden. Wer wird ihr das, was geschehen ist denn glauben? Alek zumindest tut das nicht, wie sie in seinen Augen sehen kann. 

 

Kann Toni es schaffen, das unvereinbare zu vereinen? Und wird sie noch rechtzeitig ihren Gegenspieler finden, bevor die Sache wertvolle Leben kostet? Findet es heraus!

 

Spannend bis zum Schluss

Dieses Buch hat mir einige schlaflose Nächte bereitet, weil ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte. Das ist immer ein gutes Zeichen, finde ich. Die Dialoge sind spritzig, die Handlung gefährlich, die Entwicklung der Figuren enorm. Das Buch vertieft einige in Band 1 angesprochene Dinge. So erfahren wir hier auch endlich mehr über Tonis Herkunft und lernen einige neue Figuren kennen. Zuletzt bleiben einige Fragen offen, auf deren Beantwortung im dritten Band ich mich bereits sehr freue! Mit diesem soll die Reihe dann auch abgeschlossen werden.

Was mir hierbei gut gefällt ist, dass die Geschichte sich nicht klischeehaft anfühlt. An einem gewissen Punkt fragen Leser und Protagonisten sich gemeinsam, ob die Verteilung von gut und böse korrekt vorgenommen wurde und was in ihrer Welt wirklich schief läuft. Was ist Freiheit und wie demokratisch ist man, wenn die Meinung eines Einzelnen plötzlich die der Masse bestimmt? Wie frei ist der Einzelne in seinen Entscheidungen?

Es geht um Liebe, Loyalität, Freundschaft, Feindschaft, Respekt, Hass, Vertrauen und um die Tatsache, das alles genannte in unterschiedlicher Stärke in jedem vorhanden ist. Welcher Kampf ist letztendlich der entscheidende? Der innere oder der äußere? Und wer lässt welche Seite in sich selbst die Oberhand gewinnen? Können sich das überhaupt alle selbst aussuchen? Es lebe der freie Wille.