Rezension

Ein ungewöhnlicher Thriller, der sich von der Masse abhebt

Auf falschen Fährten - Andrew Mayne

Auf falschen Fährten
von Andrew Mayne

Bewertet mit 4 Sternen

Mehr als einmal werden hier die Grenzen der Glaubwürdigkeit ausgetestet, aber das Buch ist einfach zu gut!

Professor Theo Cray ist Biologe und Informatiker. Nachdem eine seiner ehemaligen Studentinnen tot aufgefunden wird, beginnt er nachzuforschen. Handelte es sich wirklich um einen Bärenangriff, wie alle glauben? Vieles weist darauf hin, doch Theo findet Hinweise, die in eine ganz andere Richtung deuten. Aber die Polizei will ihm nicht glauben, und so Theo gräbt Theo immer tiefer (im wahrsten Sinne des Wortes...), um die Wahrheit herauszufinden. Dabei kommt ihm seine wissenschaftliche Forschung zugute und er kommt einem Killer auf die Spur, der weitaus gefährlicher ist als ein Bär...

Dieser Thriller war...anders. Skurril, bizarr, unglaublich - gleichzeitig faszinierend und fesselnd. Manches Mal habe ich allerdings auch an der Glaubwürdigkeit des Geschehens gezweifelt, zu absurd waren die Ereignisse. Theos Recherchen, die ihn wiederholt über die Grenzen der Legalität hinaus führten, hätten ihn eigentlich geradewegs hinter Gitter führen müssen, aber dann hätte das Buch wohl ein vorschnelles Ende gefunden. Die oberflächlichen Ermittlungen der im Gegensatz zu Theo als völlig unfähig dargestellten Polizei wirkten zudem sehr eindimensional.

So begleitet der Leser Theo auf einer wahnwitzigen Spurensuche, die im ständigen Wechsel zwischen Tragik und Komik steht. Theos trockene, gleichzeitig tollpatschige Art erinnern dabei an das klischeehafte Bild des Professors, der auf seinem Gebiet ein Genie sein mag, aber im wahren Leben und im Umgang mit echten Menschen sehr unbeholfen daherkommt. Diese Eigenschaft macht Theo sympathisch und verleiht der Geschichte zugleich einen Hauch von Humor. Am Ende zeigt sich einmal mehr, dass die einzig wahre Bestie der Mensch ist.

Fazit: ein ungewöhnlicher Thriller, der sich wohltuend von der Masse abhebt, dabei aber auf einem sehr schmalen Grat zwischen Glaubwürdigkeit und Absurdität wandelt.