Rezension

Ein ungewohnter Coelho

Die Spionin
von Paulo Coelho

Bewertet mit 5 Sternen

Mata Hari. Tänzerin. Verführerin. Spionin? Paulo Coelho lässt sie in einem fiktiven letzten Brief ihre Geschichte erzählen.

 

Ein gewohnt guter Coelho, wenn auch zu einem ungewohnten Thema. Spirituelles spielt hier eher keine Rolle. Dafür zeichnet sich in dem Buch das Bild einer Frau ab, die für ihre Zeit viel zu unabhängig und frei war. Der Autor lässt sie, beruhend auf bestehenden Dokumente, ihre Geschichte erzählen, von ihrer unglücklichen Ehe und ihrem Ausbruch aus dieser in ein selbstbestimmtes Leben. Er zeigt, wie sie durch ihren Wunsch nach Beachtung zwischen die Fronten geraten ist und in den Verdacht einer Spionagetätigkeit kam. Es beschreibt aber auch Gründe für ihr Verhalten, und den Prozess, in dem eigentlich nichts gegen Mata Hari vorgebracht wurde. Viele Künstler, Musiker und andere prominente Personen der Zeit werden erwähnt, und es schadet sicher nicht, wenn einem die Namen geläufig sind. Mir hat das Buch sehr gefallen, und ich kann es nur empfehlen, auch für Leser, die Coelho sonst vielleicht nicht mögen.