Rezension

Ein unglaublich fesselndes Buch

Es wird keine Helden geben - Anna Seidl

Es wird keine Helden geben
von Anna Seidl

Ein unglaublich fesselndes Buch, welches die grausame Realität solcher Amokläufe aus der Sicht einer Überlebenden zeigt, die sich nun wieder im Alltag zurecht finden muss..

Es wird keine Helden geben (Anna Seidl)

Oetinger Verlag

Die Autorin

Anna Seidl wurde 1995 in Freisingen geboren und wuchs in Budapest auf. Sie zog schließlich mit ihrer Familie nach Bayern. Schon in der Grundschule liebte sie Geschichten und begann schon zeitig mit dem Schreiben. Mit ihrem Jugendbuchdebüt „Es wird keine Helden geben“ stellt sie nun ihr schriftstellerisches Können unter Beweis. Anna Seidl lebt mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in der Nähe von Aschaffenburg.

Es wird keine Helden geben

Ein völlig normaler Schultag. Doch nach dem Pausenklingeln fällt der erste Schuss: Nach einem Amoklauf an ihrer Schule ist für Miriam nichts mehr wie es mal war. Freunde sind gestorben, die Schule ist verwüstet und sie musste alles mit ansehen. Teilweise fühlt sie sich sogar schuldig. Waren es nicht sie und ihre Freunde, die den armen Jungen immer gemobbt haben? Aber gibt das ihm das Recht um sich zu ballern und alle Schüler abzuknallen? In Miriam beginnt sich ein ungeahnter Hass auf diesen feigen Jungen zu entwickel. Denn sie ist es, die ihren Freund Tobi schwer verletzt am Boden findet. Doch für ihn kommt jede Hilfe zu spät..

Fazit

Das Debüt der jungen deutschen Autorin Anne Seidl ist packend, schockierend und zutiefst berührend. Denn Miriam verliert an diesem einen Tag nicht nur ihr bislang unbeschwertes Leben, sondern auch alles was ihr wichtig war. Ihren Freund, ihre besten Freundinnen, ihre Jugend.

Der Roman setzt mitten im Geschehen ein, der Leser befindet sich sofort mitten im Amoklauf des Schülers. Miriam und ihre beste Freundin Joanne haben sich auf dem Mädchenklo verschanzt, beide mussten mit ansehen, wie ihr Klassenkamerad Philipp erschossen wurde. Als sie sich aus dem Versteck wagen, sieht Miriam ihren Freund Tobi, der schwer verletzt auf dem Boden liegt, doch sie kann ihm nicht helfen. Ihr eigenes Leben ist ihr wichtiger und die Angst darum, lähmt alles.

Nach dem Amoklauf ändert sich alles. Die Freundschaften der fünf Mädchen Vanessa, Tanja, Sophia, Joanne und Miriam brechen auseinander, jeder versucht mit dem Geschehenen auf eigene Weise zurecht zu kommen. Tobi, Miriams große Liebe, ist tot. Und Miriam schafft es nicht darüber hinweg zu kommen.

Der Schreib- und Erzählstil der Autorin ist packend und aufwühlend, nur zugut kann man sich in das Mädchen hineinversetzen, die keinen Ausweg mehr sieht. Erst nach und nach lernt Miriam mit der Situation umzugehen. Auch der Titel des Romans passt sehr gut auf die Situation, denn während des Amoklaufs wird klar, dass jeder nur versucht sein eigenes Leben zu retten. Die Angst des Sterbens lähmt sie alle.

Ein unglaublich fesselndes Buch, welches die grausame Realität solcher Amokläufe aus der Sicht einer Überlebenden zeigt, die sich nun wieder im Alltag zurecht finden muss..