Rezension

Ein unglaublicher Auftakt

Dark Canopy - Jennifer Benkau

Dark Canopy
von Jennifer Benkau

Jedem zu empfehlen, der von Dystopien nicht abgeneigt ist und ein Buch sucht, dass Romantik, Action, Geheimnisse und Überraschungen mitbringt, also lest es!

Schon am Anfang des Buches merkt man, dass es die Originalsprache des Buches ist, und nicht etwa übersetzt wurde. Davon war ich ganz angetan, denn es ist ne Weile her, dass ich ein deutsches Buch gelesen habe. Viele Sachen sind einfach modern, aber nicht übertrieben "cool" ausgedrückt, so dass die lockere Ausdrucksweise gleich ins Herz schließt, zudem kann man Joy's Gedanken immer mitverfolgen, und besonders dies fand ich höchst interessant, denn sie denkt nicht wie ein Mensch, der Percents wirklich mehr hasst, als alles andere, aber sie denkt auch nicht wie ein Percent.
Und obwohl sie am Anfang behauptet Percents zu hassen, sieht man doch, dass sie ihnen zwar böses will, aber ihnen selber keinen Schaden zufügen kann, im Verlauf des Buches ändert sich ihre Einstellung sehr und sie kann die Percents immer besser verstehen, was ihr oft zu wieder ist.
Zunächst, als ich das Buch gesehen hatte, und eine Kurzbeschreibung gelesen hatte, vermutete ich eine etwas schwere Lektüre, doch dem war nicht so. Das Buch las sich ziemlich flüssig und leicht, aber war doch anspruchsvoll und brachte einen zum nachdenken.
Aber zurück zu Joy, sie schien mir von Anfang an sympatisch, dass Messermädchen mit dem weichen Herz, denn schon von der ersten Seite, fühlte ich ich weiches Herz, dass irgendwo hinter ihrer harten Kruste versteckt war. Doch schon ein paar Seiten später kam der erste Schock, von dem ich mich erstmal erholen musste, denn es gibt einfach Sachen, die macht man nicht, z.B. mit dem besten Freund schlafen. Aber gut, nach einer Weile hatte ich mich wieder erholt, und es konnte weiter gehen, besonders toll fand ich jedoch die Veränderung von Joy, auch wenn es immer wieder "Rückfälle" und hasserfüllte Kommentare gab. Doch die neue Joy gefiel mir tatsächlich noch mehr als die Alte, denn diese neue hatte keine Vorurteile, sondern Erfahrungen.
Mathiall, Joys bester Freund, war jedoch nicht so mein Fall, klar, er war hoffnungslos in Joy verliebt, aber nach einiger Zeit wusste ich immer noch nicht wie ich zu ihm stehe, und am Ende war ich dann vollends enttäuscht, denn er hat nicht die gleiche Veränderung wie Joy durchgemacht, er wurde eher aggressiver, rücksichtsloser und wollte einfach sein Ding durchziehen.
Umso sympatischer war mir Neél, denn obwohl er ein oft betrunker, griesgrämiger und nicht von Gewalt abgeneigter Percent war, schien er Menschen doch zu bemitleiden und schubste sie nicht so offensichtlich herum, wie andere Percents, so merkt man gleich, dass er anders ist und sich auch nicht wohlfühlt mit der aktuellen Lage, aber trotzdem scheut er sich nicht Joy anzugreifen und ihr die Stirn zu bieten, ohne dabei zu Weit zu gehen.
Zu der Geschichte bzw. zu der Dystopie kann ich sagen, dass Frau Benkau ganze Arbeit geleistet hat. Zu oft war ich versunken im Buch und konnte nicht aufhören.
Mir fiel es sehr leicht, die Geschichte lieben zu lernen und mit Joy zu fühlen und zu zittern. Ich war immer ganz gefangen in ihrer Welt, wenn sie und Neél zusammen waren und er ihre ihre Freiheiten lies, trotz der Tatsachte, dass sie seine Gefange waren, er ließ sie nie im Stich, und zeigte ihr Dinge, die er sonst mit niemanden teilte. Zudem bot er ihr Sicherheit in einer Welt voller Gefahren.
Zu schade, dass sie diese Sicherheit nicht wollte.
Dafür war ich aber super unterhalten, auch wenn mir ab und zu das Herz stehen geblieben ist, ich weinen musste, oder total gerührt war von dem charmanten Neél.
Erst nachdem ich mit dem Buch fertig war, habe ich erfahren, dass es einen zweiten Teil geben wird, aber das wäre meiner Meinung nach nicht einmal nötig, da das Ende für mich, fast wie ein Abschluss wirkt, klar gibt es noch viele offene Fragen, aber irgendwie habe ich schon fast abgeschlossen mit dem Buch, da das Buch nicht so ausging wie ich erhofft hatte.

Fazit:

Hier muss ich gleich loswerden, wieso der Titel des Buches Dark Canopy lautet, denn Dark Canopy ist die Maschine, die den Himmel verdunkelt, damit die Percents tagsüber raus können, denn sie sind hochempfindlich gegen UV-Strahlen. Somit ist der Titel einfach perfekt, besonders da der Name wirklich toll ist, wenn man nicht bedenkt, dass es den Menschen, Tieren und Pflanzen eigentlich nur schadet, denn wer will in einer Welt ohne Sonne leben, außer natürlich die Percents.
Erst vor einer Weile ist das Buch auf meiner Wunschliste gelandet, und vorher hatte ich nicht viele Gedanken an dieses Buch verschwendet, doch nun bin ich hin und weg. Und das nicht nur wegen der Tatsache, dass dies eine Dystopie ist, das Buch und die Personen stecken voller Überraschungen und die Geschichte ist in der Realität total schwer vorstellbar, und trotzdem ist man so fasziniert davon.
Da ich das Buch außerdem in sehr kurzer Zeit durch hatte, habe ich keine Bedenken, dass der zweite Teil schlechter wird, klar werden mir einige Persönlichkeiten fehlen, aber dennoch freue ich mich auf den Abschluss der Reihe.