Rezension

Ein unheimlich witziger Frauenroman, der aber manchmal auch über das Ziel hinausschießt!

Vollmeisen - Kerstin Klein

Vollmeisen
von Kerstin Klein

Bewertet mit 4 Sternen

Vollmeisen schlummert schon seid einiger Zeit auf meinem SuB und nun habe ich mich im Zuge der Blanvalet-Challenge ans lesen gemacht. Ich könnte mir wirklich in Popo beißen, das nicht ehr getan zu haben.
Dieser Frauenroman ist so frisch und witzig! Leider finde ich den Klappentext nicht ganz so gut gewählt, denn die ganze Geschichte rund um Alice fängt viel früher an.
Alice, frisch getrennt, wohnt wieder zu Hause! Eigentlich hat sie von Männern erstmal genug, möchte aber doch irgendwie ihren Freund Simon zurück und versteht auch überhaupt nicht warum sie sich getrennt haben. Da ihr Exfreund gleichzeitig ihr Chef war, sitzt sie nicht nur alleine bei ihren Eltern im ehemaligen Kinderzimmer, sondern ist auch noch zusätzlich arbeitslos. Als Leser/in bekommt man nicht nur Einblick in ihr Familienleben, sondern darf auch bei der Arbeitssuche dabei sein.
Leider wird der Firmenname ihres Exarbeitgebers im Bewerbungsgespräch fehl interpretiert, denn eigentlich meint sie den Satz "In Lack und Leder machts' Spaß mit jeder" nicht wörtlich. Als sie dann ein Jobangebot als Sekretärin für eine Pornoproduktion bekommt, nimmt sie vorbehaltlos an. Ihre Eltern dürfen davon jedoch auf keinen Fall erfahren, da ihr Vater schon vor lauter Verzweiflung resigniert hat und ihre Mutter immer auf einen guten Eindruck bei den Nachbarn bedacht ist.
Als sie ihrem neuen gut aussehenden Chef Nick anbietet, einen der Erotikfilme in der Werkstatt ihres Vaters zu produzieren, nimmt das Chaos seinen lauf. 
Zeitgleich taucht ein ungemütlicher Belgier auf, der auf der Suche nach einem geheimen Gegenstand aus der Wohnung von Alice Exfreund ist.
Ich habe Alice als eine liebenswerte, naive und selbstbewusste Protagonistin kennengelernt. Sie zieht das Chaos einfach magisch an und nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Auf der einen Seite trauert sie ihrem Ex Simon noch hinterher, auf der anderen Seite interessiert sie sich stark für ihren neuen Chef Nick. Aber nicht nur ihr Gefühlschaos sorgt für ordentlich Trubel. Alice versucht die ganze Zeit alles skandalöse vor ihrer Familie geheim zuhalten. Dazu gehört auch der Belgier, der sie bedroht. Als dann auch noch Simon auf der Bildfläche erscheint, weiß Alice kaum ein noch aus.
Ich habe bei diesem Buch öfters herzlich gelacht und mich vor allem über den Erotikversand von Simon und die Pornoproduktion von Nick amüsieren können. Leider war mir das Buch an manchen Stellen etwas zu übertrieben. Da hat es die Autorin Kerstin Klein dann doch etwas zu gut gemeint.
Trotzdem ist es ein äußerst gelungenes Buch und ich freue mich zu erfahren, wie es mit Alice weitergeht!