Ein unschlagbares Team
Bewertet mit 5 Sternen
Inhalt/Meinung
Band 5 der „Schmachten & Schlachten“-Reihe von Tanja Rast. Heroische Krieger und taffe, junge Frauen, die sich von niemandem etwas sagen lassen. Genau das erwarte ich bei dem Reihen-Namen und genau das bekomme ich auch immer wieder. Ich weiß genau, was auf mich zukommt, wenn ich das Buch aufschlage und darauf freue ich mich.
In diesem Band geht es um eine Kaisermmörderin, die nur das Beste für das Volk wollte und nicht ahnte, dass sie dadurch alles viel schlimmer machte. Und es geht um einen Kaisertreuen, der nicht versteht, warum er gehasst wird, wo er doch für alle nur das Beste will.
Tiva ist hochschwanger, hat einen riesengroßen Fehler gemacht und befindet sich nun im Angesicht mit dem Mann, von dem sie sicher ist, dass er die letzte Person ist, die sie jemals zu sehen bekommen wird. Er ist Kaisertreu, er ist der Blutfürst und gerade jetzt ist er einfach nicht in der Lage, für sich selbst zu sorgen. Seine eigenen Leute haben sich gegen ihn gestellt und nun liegt er im Dreck und ist auf Hilfe angewiesen. Tiva kann es sich selbst kaum erklären, aber sie hilft Farlin. Was er ihr dankt, indem er ihr durch die Geburt hilft. Tiva fasst nach und nach vertrauen zu Farlin, denn irgendwie ist er nicht so, wie die Gerüchte behaupten. Er scheint ganz und gar nicht wie ein Blutfürst zu sein, was Tiva verwirrt. Tiva entwickelt sich weiter, steht für sich sein und kämpft endlich gegen den wirklichen Feind. Von dem sie einfach nichts wusste, bis Farlin auftauchte. Farlin hilft ihr, endlich klar zu sehen und ihre Fehler auszubügeln.
Farlin ist erschüttert, dass alle Welt von ihm derart schlecht denkt. Er versteht es nicht und will allen zeigen, dass er ein guter Soldat ist! Farlins Verhalten ist geprägt durch Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Klugheit. Er hasst es, wenn andere leiden müssen und tut alles, um denen zu helfen, die Hilfe brauchen. Als Farlin erfährt, wer Tiva wirklich ist, muss er sich in Sekundenschnelle entscheiden, welchen Weg er einschlagen möchte. Im Verlauf macht Farlin eine ganze Menge mit und muss sich dem Willen des einzig wahren Feindes beugen. Er kann ihnen nichts entgegensetzen aus seinem eigenen Willen und der scheint eine ganze Weile lang einfach nur gebrochen zu sein. Aber Farlin hat Freunde hinter sich und um sich herum, die mehr in ihm sehen als den „Blutfürsten“. Am Ende muss Farlin einfach nur er selbst sein, um zu beweisen, dass er mehr ist als die Gerüchte besagen.
Die Geschichte ist spannend und durch die einprägsame Schreibweise der Autorin war ich auch sofort mittendrin. Tiva und Farlin erleben gemeinsam ein Abenteuer, dass sie sich nie erträumt hätten und versuchen, die Strapazen irgendwie zu bestehen, ohne unterzugehen. Der Feind ist übermächtig und so scheint es oftmals, dass das Ende gekommen ist. Die Autorin versteht es, die Leser ihren Bann zu ziehen und sie erst wieder aus der Geschichte zu entlassen, wenn sie das für richtig hält. Farlin trifft auf Feinde, die zu Freunden werden. Kämpft gegen Freunde, die zu Feinden werden. Und Tavi versucht sich ihren Platz zwischen Männern zu erkämpfen.
Ein kleines Problem hatte ich mit der Auflösung des Zustandes von Farlin. Ich will da gar nicht näher drauf eingehen, aber irgendwie hätte ich mir da eine zusätzliche Erklärung seinerseits gewünscht. Er ist eine geraume Zeit innerhalb der Geschichte außer Gefecht gesetzt und dazu erfährt man im Grunde nur ein paar Worte von Tavi. Das fand ich sehr schade, da hätte ich gerne mehr erfahren.
Außerdem kam mir das Ende zu abrupt. Ein netter kleiner Epilog, in dem vielleicht gezeigt wird, wie es danach weitergeht, hätte meiner Meinung nach die sonst wirklich grandiose Geschichte, noch perfekt abgerundet.
Fazit
„Farlin“ reiht sich hinter die anderen Heroen ein und steht ihnen in nichts nach. Ich mochte Tavi und Farlin und gemeinsam sind sie unschlagbar. Es sind die Irrungen und Wirrungen der Liebe und des Krieges, die hier gezeigt werden und dass alles möglich ist, wenn man nur daran glaubt.