Ein unterhaltsamer Roman, der garantiert gute Laune mit sich bringt.
Bewertet mit 5 Sternen
Luisas Tante Ruth kündigt ihre Rückkehr aus Italien an. Luisa, 39 Jahre, Single-Frau - und auch sonst ist ihr Leben kein Zuckerschlecken. Schulden vom Ex-Freund, die sie bezahlen muss, ein frustrierender Job, Kollegen, die ihr das Leben schwer machen und das I-Tüpfelchen war, dass ihr so ein Fiesling vor die Nase gesetzt wurde, obwohl sie mit der längst fälligen Beförderung gerechnet hatte.
Und nun noch Tante Ruth, deren Schrebergarten sich in einem desolaten Zustand befindet. Wie sollte Luisa das nur auf die Reihe bringen?
Ich bin ja Fan von Ellen Bergs Romanen und nach "Alles Tofu, oder was?" habe ich mich auf ein neues Werk von ihr sehr gefreut.
Es gibt Leute, die haben den grünen Daumen. Manche wissen es nur nicht. Wenn dein Job dich auffrisst, Freunde auf der Strecke bleiben, weil keine Zeit für sie da ist, wann hat Luisa Zeit für sich?
Nun allerdings musste sie tätig werden, denn Tante Ruth würde der Schlag treffen beim derzeitigen Anblick des Gartens. Und hier kommt der positive Effekt. Luisa findet zu sich selbst, findet Ruhe.
Ein Merkmal der Ellen Berg-Romane die Aufmachung der Cover. Alle unter Verwendung einer Illustration von Gerhard Glück.
Luisa Fröhlich als Charaktere überzeugt durch ihre Darstellung, sympathisch und lebendig beschrieben. Aber auch die Nebencharaktere sind interessante Persönlichkeiten.
Die Romanidee wurde hervorragend umgesetzt. Von der Handlung her interessant und abwechslungsreich, mit amüsanten, als auch nachdenklich stimmenden Passagen.
SPOILER
Zitat S. 224:
..."dankbare Blüher". So hatte der Werbespruch für die Stiefmütterchen gelautet. - Ja, Blumen konnten dankbar sein. Sie waren etwas Wunderbares - sie redeten nicht, sie verurteilten nicht, sie mischten sich nicht ein. Sie waren einfach da. Und solange man sie gut behandelte, zeigten sie ihre Dankbarkeit, indem sie das Auge und die Seele erfreuten."