Rezension

Ein unterhaltsamer Roman, der magisch angehaucht ist und vor allem durch viele Details und interessante Charaktere besticht.

Die Königin der Schatten
von Erika Johansen

Bewertet mit 4 Sternen

Kelsea Glynn ist die Tochter von Königin Elyssa Raleigh.
Elyssa hat das Königreich Tearling zugrunde gerichtet.
Es herrscht Armut, Unterdrückung und Sklaverei.
Kelsea möchte all dies nun ändern.
Doch dafür muss sie heil im Knigreich ankommen und dort auch bleiben.
Denn es ist nicht einfach, denn überall wird ihr nach dem Leben getrachtet.
Wird sie es trotzdem schaffen?

Der Einstieg in dieses Buch verlief recht gut.
Gleich zum Anfang lernen wir Kelsea kennen.
Eine wirklich sehr beachtliche junge Frau. Anfangs wirkt sie noch etwas naiv und verloren. Doch mit der Zeit macht sie eine merkliche Etwicklung durch.
Sie nimmt an Kraft und Macht zu und man kann fast gar nicht glauben, daß sie erst neunzehn Jahre alt ist.
Aber wir bekommen auch ihre verletzliche Seite und ihre Unsicherheit zu spüren.
Die Figur der Kelsea war mir sehr sympathisch.
Sie ist unheimlich facettenreich und sehr faszinierend.
Ich hab einfach mit ihr mitgelitten und mitgezittert.
Kelsea wuchs zusammen mit ihren Pfllegeeltern in absoluter Abgschiedenheit auf, daher hat es mich doch etwas verwundert, wie sie es gemeistert hat, quasi mit Menschenmassen in Kontakt zu treten.
Sehr toll fand ich das es wirklich nur um das Königreich und sein Wohl geht.
Es gibt aber noch weitere sehr beachtliche und faszinierende Charaktere in diesem Buch.
Am eindrucksvollsten fand ich den Gardisten Mace und Fetch.
Der Verlauf der Geschichte ist sehr detailliert beschrieben.
Dadurch bekommt man ein sehr gutes Bild von dem ganzen Geschehen.
Die Erklärungen folgen meist auf dem Fuss.
Einige Fragen, die ich hatte, wurden mir jedoch nicht beantwortet.
Das fand ich unheimlich schade.
Aber andererseits bietet es noch genügend Material für Folgebände.
Der zentrale Kern ist voller Schmerz und Leid gezeichnet. Man kann nicht anders, man fühlt sich eins mit diesem Roman und fühlt einfach diese Empfindungen.
Es ist auch mitunter nicht für schwache Nerven geeignet, da es teilweise doch recht brutal und blutig zuging.
Es gibt immer wieder neue Geheimnisse zu entdecken.
Hin und wieder gibt es auch Überraschungen, mit den man nicht rechnet. Aber im Großen und Ganzen fand ich es ziemlich vorhersehbar.
Ich hätte gern noch mehr über das Nachbarland Mortmesne und über die Rote Königin erfahren. Dieser Bereich blieb für mich zu sehr im Dunkeln.
Ich hoffe das darauf im nächsten Band mehr eingegangen wird.
Abschließend lässt sich sagen, das es eine sehr gut durchstrukturierte Geschichte ist, die aufgrund der vielen Beschreibungen der Umgebungen und Empfindungen, den Leser bis ins höchste Maß fesseln.
Leider sorgen auch einige ausschweifende Details für etwas Langatmigkeit.
Dennoch kann man sich in der Geschichte verlieren, weil sie einfach nicht mehr loslässt.
Der Autorin ist eine sehr gute Mischung zwischen Dystopie und Fantasy gelungen.
Die Charaktere fand ich sehr authentisch und gut dargestellt. Im Laufe des Geschehens entwickelt sie ein Gesicht und eine Seele.
Die Aufmachung und die Gestaltung des Buches ist unheimlich schön und liebevoll gestaltet.
Das Buch ist in 3 Teile aufgeteilt. Die einzelnen Kapitel sind lang, aber man ist trotzdem realtiv schnell durch, weil man immer wissen möchte wie es weitergeht.
Sehr gut hat mir die Karte am Anfang des Buches gefallen.
Der Roman ist durchweg sehr spannend gehalten, meist auf gleichem Level. Hin und wieder erlebt man jedoch Momente , die atemlos machen, aber auch ziemlich schockieren.
Überwiegend erfahren wir alles aus der Sicht von Kelsea, was ihr eine besondere Tiefgründigkeit verleiht.
Aber auch andere Perspektiven bekommen wir geboten, je nachdem wer gerade im Zentum des Geschehens liegt.
Der Schreibstil der Autorin ist fließend und stark einnehnemd.
Das Cover und auch den Titel finde ich wunderbar gewählt.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Roman, der magisch angehaucht ist und vor allem durch viele Details und interessante Charaktere besticht.
Eine klare Leseempfehlung.
Leider konnte es mich nicht ganz überzeugen.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.