Rezension

Ein unterhaltsamer und echter Nordseeurlaubskrimi!

Der Stalker von List - Ulrike Busch

Der Stalker von List
von Ulrike Busch

Bewertet mit 4 Sternen

Der tote Lennart Feddersen wird am Strand des Lister Ellenbogens auf Sylt gefunden und schnell weiß man, hier liegt ein Fremdverschulden vor. Lennart Feddersen ist der Adoptivsohn einer angesehenen, wohlhabenden Sylter Familie und wurde wegen seiner Stalking-Eskapaden gegen die berühmte Autorin Marete de Buhr mit einem gerichtlich angeordneten Näherungsverbot belegt. Doch wer sollte sich an dem berüchtigten Stalker vergriffen haben, mit wem hatte er an seinem letzten Lebtag noch Kontakt am Strand? Danach verließ Lennart die Insel und nun findet man ihn tot am Strand wieder. Was ist hier vorgefallen und welches Motiv hatte der Täter?

 

Auch wenn es hier um eine Krimireihe geht, kann man jeden Band unäbhängig von den Vorgängerbänden lesen, man erhält genügend Informationen, um die Figuren näher kennenzulernen. Allerdings sorgt gerade dieser Reihencharakter für interessante Weiterentwicklung der Charaktere.

In diesem Buch führt uns Ulrike Busch auf die Nordseeinsel Sylt, genauer gesagt nach List.

Es geht um einen Stalker, der nach langer Abwesenheit wieder nach Sylt zurückgekehrt ist und seiner Traumfrau immer noch näher kommen will. Doch ehe er ihr weiter auf die Pelle rücken kann, wird er ermordet am Strand aufgefunden. Motive gibt es einige, doch wer ist zu so einer brutalen Tat fähig?
Stalking, wie das ein Leben der betroffenen Menschen belasten kann, wird hier deutlich.
Wie immer in Ulrike Buschs Krimis finden sich auch hier viele Verdächtige, die als Täter in Frage kommen könnten und damit ergibt sich auch für den Leser die Möglichkeit, selbst den Täter ausfindig zu machen. Motive finden sich in diesem konkreten Fall wie Sand am Meer, sodaß die beiden Ermittler Kuno Knudsen und Arne Zander einige Personen befragen müssen, um den wahren Täter zu enttarnen. Dabei vermuten sie ein sogar ein Aufeinandertreffen zwischen dem unnachgiebigen Verfolger und der Schriftstellerin. Doch wie sollen sie an nähere Informationen gelangen?

Die Ermittlungen sind abwechslungsreich, von einigen Dialogen der Ermittler unterhaltsam aufgefrischt und besonders der etwas schrullige Inselreporter Friedrich Fliegenfischer sorgt mit einer sich anbahnenden Freundschaft für Überraschung.

Was mir immer gut gefällt, Ulrike Buschs Figuren entsprechen ganz normalen Menschen mit Ecken und Kanten und daher sind auch die Täter schwer zu entdecken.

Die Szenerie von Sylt hat man beim Lesen stets anschaulich vor Augen und wäre am liebsten- Mord hin oder her- ebenfalls gerne dort. Die Autorin hat mal wieder einen Urlaub zu Recherchezwecken genutzt, wie es scheint, denn sie bringt das Flair sichtbar rüber.

Wer gerne miträtselt und sich dem Lokalkolorit hingeben möchte,  erhält mit diesem Krimi eine spannende Lektüre mit Nordseeflair.