Rezension

Ein unterhaltsamer und gefühlvoller Roman

Ist das jetzt schon Liebe?
von Christina Beuther

Bewertet mit 4 Sternen

Inhaltsangabe

Das Leben will riskiert werden! Juli hat von ihrer Mutter Ria ein altes Haus geerbt und einen Brief. In dem wirft Ria ihr vor, sich vor dem Leben zu verstecken und ihre Träume zu verraten. Juli ist erschüttert: Auch wenn ihre Mutter oft nicht für sie da war, kennt sie sie wirklich so wenig? Schließlich ist Juli doch glücklich! Oder etwa nicht? Wütend und trotzig macht sie sich gemeinsam mit Freundin Mo, ihrem stoffeligen Nachbarn und dem obdachlosen Jugendlichen Sami auf Spurensuche. Dabei entdeckt sie nicht nur verborgene Talente, sondern auch, dass ihre Mutter ihr immer viel näher war, als sie ahnte – und, dass ihr verhasster Schulfreund Jan doch gar nicht so schlimm ist, wie sie früher immer glaubte.

Ist das jetzt schon Liebe? Ist der zweite Roman von Christina Beuther.

Der bildliche Schreibstil der Autorin ist leicht und locker und ab der ersten Seiten kann der Leser in die Geschichte um Juliane genannt Juli ab– und eintauchen. Die Protagonisten sind durchweg sympathisch und mit Ecken und Kanten versehen worden und dadurch wirken sie sehr menschlich. Bei der Erzählung merkt man die Liebe zum Detail, denn es fehlte an nichts. Angefangen vom Dorfklatsch und Tratsch, über die Eigensinnigkeit der Einwohner über die Traditionsfeste. Alles wurde perfekt eingefangen und wieder gegeben. Das Dorf- bzw. Landleben, wie es liebt und lebt. Die Geschichte war gut ausgedacht und umgesetzt worden. Das Buch beinhaltet genau einen Monat und jedes Kapitel ist ein Tag. Der Aufgrund der Ereignisse mal kürzer oder länger ausfällt. In dieser Zeit darf der Leser sich mit Julis Leben auseinandersetzten. Es ist nicht nur eine Reise in die Gegenwart, sondern auch in Julis Vergangenheit. Während dieser Zeit lernt man Juli von allen Seiten kennen, aber ab einen gewissen Zeitpunkt nervt sie ein wenig. Sie steht sich selbst im Weg und dadurch sieht sie nicht mehr das, was sie hat. Manchmal möchte man sie an der Hand nehmen und sie auf den rechten Weg schicken. An manchen Stellen wirkt sie auf mich wie ein kleines störrisches Kind, dass nicht weiß was es will. Zum Glück gibt es ihre Familie und Freunde, die ihr ein wenig helfen. Was ich so wunderschön fand, war, dass Julis Kochkünste so detailliert erzählt worden sind, dass man Lust und Laune zum nach kochen bekam. Was man im übrigen auch kann, denn die beschriebenen Rezepte findet man auf den letzten Seiten des Buches.

Das Ende dieser Geschichte ist zwar vorhersehbar, aber das schmälert den Lesegenuss auf keinen Fall. Es macht Spaß mit Juli die Zeit in ihrer Heimat Beekelsen zu verbringen und Land und Leute kennenlernen zu dürfen.

 

Für mich war es eine unterhaltsame Geschichte, die von einer jungen Frau namens Juli erzählt, die ihren Platz im Leben sucht. Warmherzig und gefühlvoll!

4 von 5 Sternen!