Rezension

Ein unterhaltsames Buch, das dazu einlädt, auch mal ein wenig über den Tellerrand zu sehen...

Pinseläffchen - Caroline Messingfeld

Pinseläffchen
von Caroline Messingfeld

Bewertet mit 4 Sternen

Jeder Mensch gibt seine Farbe...

... das macht unser Leben bunt!

 

Und Farbe, davon hat Kunststudentin Laura mehr als genug! Ganz im Gegensatz zu ihrer pflichtbewussten Schwester Victoria, die ihr Leben in ihrer Modeboutique und ihrem sterilen Eigenheim fristet, und dort sowie im Sport anscheinend Höchstleistungen verbringt – verbissen ehrgeizig.

Als Victorias Leben aus der Bahn gerät, springt Laura für sie ein – vom Pinseläffchen zur Modeberaterin, vom Partygirl zur Ersatzmama für Victorias Tochter und zur Hausfrau für deren bierernsten Mann Robert.

Erst kämpft Laura ganz schön mit ihren neuen Aufgaben und den strengen Regeln, die nun für sie gelten. Doch nach und nach lässt sie ihre Vorurteile hinter sich und schafft es mit ihrer leichten Art, auch die Regeln zu erweichen und etwas Leben in die Bude zu bringen.

 

Für ein so buntes Buch beginnt „Pinseläffchen“ für mich ein wenig schwarz/weiß. Da haben wir auf der einen Seite Victoria, die wohl nur Regeln und kein Vergnügen kennt, und Laura, die fernab jeder Konvention durchs Leben trödelt. 

Durch ihren Einsatz für ihre Schwester färben deren Eigenschaften ein wenig auf sie ab, und sie gewöhnt sich daran, dass das Leben auch Pflichten beinhaltet. Für mich kam leider der Austausch zwischen den beiden Schwestern etwas zu kurz, so lang auch manche Handlungsstränge liefen, die beiden zusammen durften wir nur kurz und da immer im Streit erleben. Das fand ich etwas schade, denn ich glaube, dass da interessante Gespräche und Grundsatzdiskussionen auf dem Plan gestanden hätten!

Richtig ins Herz gewachsen ist mir Maya, Victorias Tochter. Erst von Helikopter-Eltern geplagt und von einem „förderlichen“ Termin zum nächsten gehetzt, entwickelt sich das kleine Mädchen zu einem liebevollen Freigeist – schön!

Herrlich waren auch Lauras Vorurteile – selbst Künstlerin, die Verständnis einfordert, sind für sie alle Menschen, die sich mit Mode beschäftigen, dumme Püppchen. Doch auch da wird sie eines besseren belehrt und bringt mit ihrer Kunst Farbe in Victorias Boutique. 

Und so bleibt der Grundtenor des Buches das eingangs erwähnte Zitat:  Wenn ein jeder von uns ein wenig Farbe abgibt, machen wir gemeinsam die Welt zu einem schöneren, bunteren Ort!

 

Eine farben- und lebensfrohe Geschichte, die uns lernt, auch mal ein wenig über den Tellerrand der eigenen Vorurteile hinauszusehen.